tag:blogger.com,1999:blog-128902862024-02-27T21:04:07.583-08:00Abus Blogabuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.comBlogger38125tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-89715170832283650412009-01-05T18:34:00.000-08:002009-01-05T18:43:22.696-08:00Wieder in DeutschlandDie meisten werden es sich wohl inzwischen gedacht haben, ich bin längst wieder in Deutschland, seit Ende September. In meiner letzten Woche in Tandil hab es noch einmal die Olimpiadas, die leider von einem sehr traurigen Todesfall überschattet wurden und nicht beendet wurden. Das Finale wurde einige Wochen später ausgespielt, und diesmal hat sogar exactas gewonnen...<br /><br />Danach begann der traurige Teil: Abschied nehmen von meinen Freunden dort, von einem Land welches mir sehr ans Herz gewachsen ist, von einer wunderschönen Zeit (trotz gelegentlicher Durchhhänger) und der ziemlich abrupte Übergang zum Alltag an der Darmstädter Uni.<br /><br />Ich hatte die letzten Monate recht viel zu tun, also haben die Bilder auf sich warten lassen. Ich habe soeben eine Menge Fotos hochgeladen, die sich zusammen mit meinen Ecuadorbildern <a href="http://abuzeus.de/Bilder/Ecuador.html">hier</a> befinden. Die Kapitel 8 und 9 habe ich überarbeitet und ergänzt, die restlichen sind neu. Damit ist die Fotoseite etwa auf dem Stand von April 2008, und es fehlen noch die Bilder meiner letzten großen Reise im August und September sowie die zweite Ausgabe der Olimpiadas. Das sind immer noch ziemlich viele, und ich habe sie noch nicht einmal sortiert. Wann diese Bilder also online kommen, werden wir sehen, ich schreibe das hier auf jeden Fall. Vorerst viel Spaß mit dem aktuellen Material.<br /><br />Und wer weiß: Die nächste Reise kommt bestimmt...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-31262461158688324232008-09-06T10:01:00.000-07:002008-09-08T09:48:05.126-07:00Wieder unterwegs IIIDies hier duerfte der letzte Reiseintrag sein. Die Bilder folgen dann so bald wie moeglich.<br /><br />In Tucuman habe ich also einen Tag verbracht, mir die Stadt angesehen (keine Schuhputzer, juchuh) und so weiter. In Tucuman hat Argentinien eine seiner beiden Unabhaengigkeitserklaerungen abgegeben, und der erste Kongress tagte dort. Ich hab mir also brav die "Casa de la Independencia" nebst Unabhaegingkeitserklaerung angesehen. Und eine ziemlich huebsche Mate-Kalebasse entdeckt und dann doch nicht gekauft, worueber ich mich jetzt schon aergere. Wenn Doofheit klingeln wuerde...<br />Kleiner Nachtrag zu Salta: In der Region ist das Kauen von Coca-Blaettern weit verbreitet, aber illegal. Bei den Einheimischen wird es aber toleriert. Das geht dann nicht nur so weit, dass Cocahaendler durch die Strassen gehen um ihre Ware anzubieten, sondern es gibt Laeden, die ganz normal damit handeln, inklusive Schild vor der Tuer. Fand ich krass, andererseits verkaufen auch Laeden im ganzen Lande Raubkopien von Filmen und CDs ganz offen und fuehren dafuer sogar Mehrwertssteuer ab...<br /><br />Von Tucuman gings jedenfalls mit dem Nachbus nach San Juan, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Von der Einwohnerzahl in etwa mit Tandil (120.000) zu vergleichen, und aehnlich ruhig. Nette, breite Buergersteige, mit angenehmen Pflaster (Tucumans Buergersteige waren sehr eng, was bei der bekannten Neigung der Argentinier, an Engstellen rumzustehen sehr die Nerven strapaziert). Das Hostal, welches ich mir ausgesucht hatte war leider nicht mehr an seinem alten Standpunkt, so dass ich erstmal knapp 20 Blocks laufen musste (vor dem ersten Kaffee). Dafuer dann einen anderen Deutschen aufgegabelt, sogar aus Schleswig-Holstein. Der hatte es mit seiner Koerpergroesse von ueber 2 Metern hier in Argentinien nicht leicht...<br /><br />Am Tag drauf sind wir in den Provinzpark Ischigualasto, auch als das Mondtal bekannt. Dank der sonnigen Fotos habe ich die Jacke zuhause gelassen - ein schwerer Fehler. Der morgendliche Nieselregen hoerte naemlich auf der Strecke zum Park nicht auf, sondern wurde staerker und verwandelte sich in Schneefall. Das passiert ungefaehr zwei, dreimal im Jahr... Insofern war der Besuch im Park nicht so dolle, weil viele Sachen halt bei Sonne viel beeindruckender aussehen oder schlicht im Schneetreiben verschwanden. Dass gewisse Teile der Gegend wirklich wie eien Mondlandschaft aussehen, liess sich aber erkennen (Frage ans Publikum: schneit es auf dem Mond?).<br /><br />Am Freitag ging es dann in meiner bisher laengsten Bustour nach Puerto Madryn, um die Peninsula Valdez zu besuchen. Ueber 24 Stunden im Bus, aber immerhin hatte ich einen netten Sitznachbarn (diesmal semi-cama). Die Busfahrt ging die meiste Ziet durch stinklangweilige Pampa, so langweilig, dass selbst der gelegentliche Fuchs, der vor dem Bus die Strasse ueberquerte, keinen Grund sah, schneller als Scritttempo zu gehen.<br /><br />Die Penisula Valdez ist fuer Pinguine, Seeloewen und vor allem Wale bekannt, und tatsaechlich war gleich am Samstagmorgen ein Walpaerchen in der Bucht zu sehen, geschaetzte 300 Meter von der Hafenmole weg. Beeindruckende Tiere, machen auch ganz schoen Laerm. Am selben Tag bin ich dann nach dem dringend noetigen Fruehstueck noch drei Kilometer zum ecocentro gelaufen, so einer Art Erklaerungs- und Vorschaudings zur Peninsula. Wer das multimar-Wattforum in Toenning kennt, so was in der Art. Tags drauf ging es dann zur Peninsula. Zunaechst stand ein Besuch bei den Walen auf dem Programm, man faehrt mit kleinen Booten raus und kommt den Tieren sehr nahe, zum Teil bis auf wenige Meter. Natuerlich hat mich meine Kamera wieder mal im Stich gelassen (treulose Tomate!), aber ein paar Fotos habe ich gemacht. War auf jeden Fall sehr beeindruckend.<br />Danach waren wir noch bei einer Seeelefantenkolonie (einen Tag alte Babies..) und haben die ersten Pinuguine der Saison gesehen (der Rest ist noch in Brasilien).<br /><br />Dann Rueckreise nach Tandil, inzwischen bin ich nur noch 100 km weg, aber leider habe ich meinen Anschlussbus knapp verpasst und schlage jetzt hier in Azul die Zeit tot. Das Busunternehmen will mir den Abschied wohl leicht machen ("nee wir halten nicht im Busbahnhof, sondern hier draussen in der Pampa. Aber sie koennen ja laufen, sind ja nur knapp zwei Kilometer...").<br /><br />Das wars dann soweit von meinen Reiseabenteuern. Ich melde mich vermutlich noch mal, wenn ich wieder zuhause bin, es stehen ja auch noch eine Menge Fotos aus. Dieses Mal sollte das ganze schneller gehen als drei Jahre. Achja, und ab mittwoch sind in Tandil wieder Olimpiadas.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-37110254459851211202008-09-02T09:21:00.000-07:002008-09-02T09:47:31.901-07:00Wieder unterwegs IIIch bin also in die Berge gefahren. Einen Tag spaeter als geplant, denn in dem Hostal, wo ich in Salta war, gab es an meinem ersten Tag abends asado (Grillfest), und danach hab ich mit einigen Iren und Australiern noch Pferderennen gespielt (ein Kartespiel mit gewissem Alkoholbezug...). Jedenfalls: Die Provinzen Salta und Jujuy (Aussprache wie ein Hustenanfall) bilden die Fortsetzung des bolivianischen altiplano und sind auch sonst recht andin gepraegt - so manches kam mir aus Ecuador bekannt vor. Ich bin dann nach einem Tag in Salta mit dem oeffentlichen Bus ins Bergdoerfchen Cachi gefahren. Dabei ist laut Reisefuehrer die Anfahrt das spannendste, O-Ton "eine der spektakulaersten Weltweit" - das wuerde ich mal anzweifeln wollen, aber interessant wars allemal. Leider sass ich auf der falschen Seite, aber sehen konnte man trotzdem was. Zunaechst ging es unten an einem Fluesschen ein Tal entlang, danach schraubte sich die Strasse mit Serpentinen dei Talwand entlang. Nichts fuer Leute mit Hoehenangst. Spaeter gings dann eine Hochebene entlang, die wie eine Mondlandschaft aussah, von den Kakteen mal abgesehen. Cachi selbst war nicht so interessant, ein kleines Bergdorf eben, weissgetuenchte Haeuser, enge Strasse, wenig los. Auf der Rueckfahrt hab ich dann auf der richtigen Seite gesessen. Dieses mal war ich auch vorbereitet, so dass ich die Kapitulation der Batterien in der Kamera nur mit einem mueden Laecheln und den Reservebatterien in der Tasche zur Kenntnis nahm..<br />Die beiden Tage drauf bin ich in der Quebrada de Humahuaca gewesen, einem Hochtal Richtung bolivianischer Grenze. Einen Tag bin ich mit dem Bus hochgefahren, immer mal ausgestiegen und den naechsten genommen. Besucht habe ich zum Beispiel das Doerfchen Tilcara, wo es eine Inka(?)-Ruine gibt. Man merkt richtig den Uebergang in die andinen Doerfer: Kein rechteckiges Strassenmuster mehr, kaum eine Strasse geteert, alles etwas aermlicher und viel mehr Indianer (die es weiter im Sueden ja nicht mehr gibt, alle ausgerottet). Zu Mittag hab ich Lama gegessen, fuer meinen Geschmack etwas zaeh, aber okay. Uebernachtet habe ich in Humahuaca auf 3000 Meter Hoehe, in einem einfachen Hostal. Den Abend mit einem Franzosen und einer Hollaenderin verbracht. Seit laengerem mal wieder selbst gekocht... Humahuaca hat ein total haessliches Unhabhaengigkeitsdenkmal... Die Dusche am naechsten Morgen fiel aus, denn das Wasser in der Leitung war gefroren, die Temperatur faellt nachts naemlich unter Null, waehrend es tagsuber sauwarm werden kann.<br />Tags drauf gings also wieder bergab, mit Zwischenstopp in Pumamarca, das unterhalb des "Cerro de siete colores" liegt, eines Huegels (in Schleswig-Holstein waers ein Berg) aus Gestein in vielen verschiedenen Farben. Beliebtes Postkartenmotiv. Auf der Fahrt bergab hatte ich mal wieder den Topsitz im Bus, oben vorne am Panoramafenster.<br />Am naechsten Tag habe ich dann eine organisierte Tour nach Cafayate mitgemacht, die durch die Quebrada de las Conchas, die Muschelschlucht ging. Sehr beeindruckend, wir haben verschiedene Felsformationen und Schluchten gesehen. Viele Fotos gemacht... Die Tour ging dann wohl wieder zurueck, ich bin aber in Cafayate geblieben und weiter nach Tucuman gefahren. Die Fahrt ging noch weiter durch andine Landschaften, wir hatten mal wieder einen dieser spektakulaeren Sonnenuntergaenge und danach einen klasse Sternenhimmel, sogar su dem Bus heraus. Der Teil, den wir nachts gefahren sind, soll wohl auch ziemlich spannend gewesen sein (ich konnte nur Serpentinen und tiefe Abgruende ausmachen, sowie einen Busfahrer mit Bleifuss). Schade, aber man kann halt nicht alles haben.<br />Insgesamt hatte ich mir von der Region etwas mehr versprochen, einiges sah den Anden bei Mendoza doch recht aehnlich. Es macht sich auch eine gewisse Argentinienmuedigkeit bemerkbar, mich zieht es jetzt doch langsam nach Deutschland zurueck (Flug ist in zwei Wochen). Liegt aber vielleicht auch daran, dass auf diesem Trip nicht alles so glatt laeuft, wie vorher. Meist Kleinigkeiten, aber es laeppert sich.<br />Meine weiteren Planungen sehen einen Besuch des Mondtals in der Provinz San Juan vor. Was danach kommt, ist nicht so ganz sicher, ich wuerde gerne die Peninsula Valdez besuchen, aber eigentlich haut das zeitlich nicht hin. Hab vorhin abgecheckt, ob ich einen Tag raushaun kann, wenn ich ein Stueck fliege (ich gelte hier ja als Einheimischer, also ist das nicht so teuer), aber es gibt keinen passenden Flug. Dafuer habe ich mal wieder die Inkompetenz der betroffenen Fluglinie spueren duerfen, die mir einfach ein Ticket fuer den falschen Tag verkaufen wollte. Ist nicht das erste Mal, dass das passiert. Muss nochmal den Reisefuehrer studieren, was ich nach dem Mondtal mache. Und Postkarten schreiben...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-24409468025511953412008-08-30T14:20:00.000-07:002008-08-31T05:24:33.577-07:00Wieder unterwegsZeit fuer den ersten Lagebericht. Uebriges, falls viele Tippfehler im Text sind, daran ist diese Tastatur hier Schuld... Ich besser das dann aus, wenn ich wieder an einem vernuenftigen Rechner sitze, dieser hier ist irgendwie per Satellit angebunden und faellt gleich auseinander...<br /><br /><br /><br />Ich bin also vergangenen Samstag leicht verkatert (Olympia-Fussball-Final: Argentinien-Nigeria) nach Buenos Aires gefahren und da dann in den Nachtbus nach Posadas gestiegen. Diesmal bin ich mal cama statt semicama (breitere Sessel, mehr Rueckstellwinkel) gefahren, fuer eigentlich keinen Aufpreis. Daafuer gabs sogar nen Steward mit Bordkueche und ich haette Champagner trinken koennen...<br /><br />In Posadas, das am Grenzfluss zu Paraguay liegt, hab ich dann die Stadt angesehen und bin abends nach San Ignacio gefahren. Dort sind die schon erwaehnten Jesuitenmissionen. Der Besuch dort war sehr interessant, ein grosser Teil ist voellig vom Dschungel ueberwuchtert, fehlte nur noch ein Inka-Menschenopferaltar. Sehr cool. Der Erhaltungsgrad variierte je nach Ausgrabungsstaette, ich hab drei Stueck besucht. Ich war auch nur drei Busstunden von den Wasserfaellen weg, es hat mich ja sehr in den Fingern gejuckt, da nochmal vorbei zu schaun, habs aber dann doch nicht gemacht.<br />Von den Missionen aus bin ich in einer laaangen Busreise nach Salta gefahren. Die Stadt ist ganz huebsch, aber man kann nicht in Ruhe auf der Plaza sitzen, weil einen Horden von Bettlern, Schuhputzern und Kramsverkaeufern anfallen. Salta ist auch sehr touristisch, manche Strassen kann man nicht langgehen, ohne alle fuenf Meter einen Prospekt in die Hand gedrueckt zu kriegen und zugequatscht zu werden... Jedenfalls hab ich nen Tag in Salta die Stadt angeschaut, bin auf einem UAssichtshuegel in der Naehe gewesen und habe versucht Tickets fuer den Zugf zu bekommen. Das hat jedenfalls nicht geklappt. Dafuer bin ich dann in die Berge gefahren, dazu spaeter mehr...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-87354115676104777102008-08-23T07:29:00.001-07:002008-08-23T07:41:04.324-07:00Erste Argentinienfotos eingetroffenSo, alle Prüfungen durch, Telefon abgemeldet, Handy auf Prepaid umgestellt, Rückflug gebucht, Wohnung gekündigt: Bis sozusagen fertig hier. Ich bleibe zwar noch nen knappen Monat in Argentinien und die letzte Woche davon auch wieder in Tandil, aber erstmal gehts auf Reisen. Geplante Reiseroute ist: Nach Posadas ("rechts oben), um die Jesuitenmissionen abzunehmen, dann quer durch den Chaco nach Salta (links oben), um hoffentlich mit dem Tren a las Nubes zu fahren. Danach wieder nach Süden, durch die Gegend Tucuman, La Rioja, San Juan. Wenn noch zeit überbleibt, in einem großen Satz nach Puerto Madryn um die Peninsula Valdez doch noch zu besuchen. Wir werden sehen, wie das alles klappt. Kein Plan überlebt die Begegnung mit der Realität...<br />Ansonsten habe ich den ersten Rutsch Argentinienfotos fertig. Zu finden <a href="http://abuzeus.de/Bilder/Ecuador.html">hier</a>. Ich bin zwar mit dem sortieren schon weiter, aber leider noch nicht mit dem Beschriften. Sorry.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-12391339980075043012008-08-06T21:47:00.001-07:002008-08-06T21:55:48.971-07:00Ganz kurz IIIKleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommt: Das ist die obere linke Hälfte des argentinischen Teils der Iguazú-Wassserfälle (Klicken zum vergrößern):<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKsVMsW6MovvI5vi7lKJgPyb7apNC5Fzqns-2xRj3rgnciQyALz2tv4ggcv7HdbS71MNAyo3DIvseZCjvmhwwymQEgT_XOlqpLdnsmwLs5SaFb6PoFXkmxKDFcUn_oBW_wkMCqsA/s1600-h/Iguazu.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKsVMsW6MovvI5vi7lKJgPyb7apNC5Fzqns-2xRj3rgnciQyALz2tv4ggcv7HdbS71MNAyo3DIvseZCjvmhwwymQEgT_XOlqpLdnsmwLs5SaFb6PoFXkmxKDFcUn_oBW_wkMCqsA/s320/Iguazu.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5231633357453109154" border="0" /></a><br />In other News habe ich mir jetzt den Luxus eines zweiten Blogs gegönnt, zu finden unter <a href="http://www.abuzeus.de/weilsgeht/">abuzeus.de/weilsgeht</a>. Damit kann ich diesen Blog als Reiseblog beibehalten und eher täglichen Krams und technisches Zeug dort lassen. Für alle, die das nicht interessiert: Alles was Argentinien, Ecuador und eventuelle weitere Reisen betrifft, wird auch in Zukunft hier und nur hier stattfinden.<br />Ich habe auch vor, nachdem ich hier meine Prüfungen hinter mich gebracht habe, noch einmal auf Reisen zu gehen. Das Ziel wird die Region um Salta herum sein.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-30826464457550086812008-08-02T01:00:00.000-07:002008-08-02T01:00:01.111-07:00ArgentinienNun bin ich schon ein ganzes Jahr hier, und habe immer noch nicht wirklich über Argentinien und die Argentinier geschrieben. Die üblichen demo- und geographischen Infos könnt ihr euch an geeigneter Stelle besorgen, das interessiert bestimmt keinen. Interessanter sind sicherlich die Verhältnisse hier.<br />Am spannendsten sind sicherlich die Argentinier selbst. Man macht schnell die Erfahrung, dass die Menschen unheimlich nett, höflich und zuvorkommen sind. Das liegt vielleicht nicht nur daran, dass man hier Höflichkeit größer schreibt, sondern auch an der sprichwörtlichen Miesepetrigkeit der Deutschen. Kommt man aus Deutschland raus, merkt man dass viele Menschen die kleinen Unfälle des Lebens gelassener aufnehmen. Topbeispiel, die Bahn. Jeder kennt das, es kommt zu Verspätungen und so weiter, alles nur noch am Meckern. Hier gibt es zwar kein derartiges Bahnsystem wie in Deutschland, aber die Überlandbusse übernehmen genau diese Aufgabe. Und die sind zwar oft pünktlich da, aber selbst bei Tandil-Buenos Aires (nominell etwa 5 Stunden) kann man plus/minus 30 Minuten rechnen, ich hab auch schon deutlich mehr erlebt. Man stelle sich das Gejaule vor, wenn die Bahn regelmäßig mit einer halben Stunden Verspätung von Hamburg aus in Frankfurt am Main ankäme. Oder als hier neulich gestreikt wurde und Busse regelmäßig stundenlang festsaßen, man nahm es überwiegend gelassen auf, beschwerte sich höchstens darüber, dass Krankenwagen auch aufgehalten wurden. Und das ging Wochen und Monate so!<br />Allerdings machen viele Touristen dann die Erfahrung, dass die Argentinier oberflächlich sind und oft auch etwas rücksichtslos. Wie oft habe ich mich darüber aufgeregt, dass man auf dem Gehsteig oft nicht zügig vorankommt, weil die Leute einfach immer im Weg stehen und einen nicht vorbeilassen (jaja, wo bleibt da die Gelassenheit). Genauso wird etwas zugesagt und dann nicht eingehalten, Pläne im letzten Moment über den Haufen geworfen und so weiter. Viele dieser Dinge sind mir inzwischen klar, um das zu verstehen muss man aber doch mal eben kurz in die Geschichte ausholen. Argentinien war Anfang des vorigen Jahrhunderts eines der reichsten Länder der Welt. Die ökonomischen Folgen zweier Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise haben das Land dann aber ins Schleudern gebracht, es folgten lange Jahre der Militärdiktatur, die im Falklandkrieg gipfelten. Selbst in demokratischer Zeit gab es immer wieder Probleme, unter Präsident Menem wurde das Land rücksichtslos ausgebeutet zugunsten einiger weniger, 2001 kam dann die große Krise. Inzwischen geht es zwar wieder aufwärts, aber Korruption ist allerorten und oft hoffnungslos offensichtlich. Man hat also gelernt, im Zweifelsfall wird einen der Staat nicht unterstützen, die einzigen auf die man sich verlassen kann sind Freunde und Familie. So etwas begünstigt nicht nur Vetternwirtschaft, sondern kommt meiner Meinung nach auch dadurch zum Ausdruck, dass man eben oft auch erst einmal an sich und die seinen denkt, statt an den Gegenüber. Natürlich wird man nicht sogleich übervorteilt (wer zu offensichtlich Tourist ist, vermutlich schon) aber es wird einem halt trotz großer Freundlichkeit mit etwas Reserviertheit begegnet. Wir Deutschen sind ja gewöhnt, alles was gesagt wird, gleich für bare Münze zu nehmen, eine ausgesprochene Einladung steht, Kritik wird schonungslos geäußert. Das macht man hier nicht so, ähnlich wie im angelsächsischen Raum muss eine Einladung schon sehr deutlich oder mehrfach ausgesprochen sein worden, damit man sie auch als echt ansehen darf. Sowas wird dann leicht als Oberflächlichkeit missverstanden, ist aber eigentlich nur Ausdruck einer anderen Umgangskultur miteinander.<br />Hat man dann aber Freundschaft geschlossen, gehen Argentinier dann auch für einen durch dick und dünn. Als es drauf ankam, waren meine Freunde hier zur Stelle. Natürlich sind auch weiterhin leichtfertig gemachte Zusagen mit Vorsicht zu genießen, aber man kann davon ausgehen, man nicht im Regen stehen gelassen wird und dass Argentinier dann auch nicht unwesentliche Schwierigkeiten auf sich nehmen, wenn ein Freund Hilfe braucht. Im Notfall auch gegen den Staat, der sowieso eher als Gegner empfunden wird, in den Händen als korrupt verschriener Politiker. Verkehrsregeln werden wie überall in Lateinamerika missachtet und auch andere Regeln wie Rauchverbote, Sicherheitshinweise, usw. werden nur dann befolgt, wenn sie auch jemand durchsetzt. Was durchaus auch geschieht, in Reisebussen kann man richtig Ärger mit den Fahrer oder Beifahrer bekommen, wenn man raucht (andere rauchen dafür selbst) und in den Innenstädten ist relativ viel Polizei präsent, die dann auch bei-Rot-über-die-Ampel-Fahrer mit ihren Trillerpfeifen anraunzt. Drei Blocks weiter ist dann aber schon wieder niemand zu sehen...<br /><br />Argentinier sind unheimlich gesellig und können viel Zeit damit verbringen, einfach nur bei ein paar Mate (eine Art Tee, das Nationalgetränk) über Gott und die Welt zu reden. Nebenher läuft im Fernsehen irgendeine sinnlose Show (mein Antifavorit: Eine Abnehmshow in dem 200-Kilo-Leute von Waagesession zu Waagesession gequält werden), die Nachrichten oder eine Telenovela. Es ist auch durchaus üblich, unangemeldet irgendwo einzuscheien, ein paar Mate zu trinken und dann wieder zu gehen. Solche Mate- und Redesessions finden auch gerne mal bis in die Morgenstunden statt, mehrfach sind Freunde schon um 9 Uhr mit blutunterlaufenen Augen in der Uni aufgetaucht "ja wir haben noch bis halb sechs Mate bei X getrunken". Generell gilt, schlafen kann man, wenn man tot ist. Auch unter der Woche wird gern gefeiert, Grund par excellence ist das asado, die argentinische Variante des "Grillens". Oder man trifft sich bei Freunden zu Pizza, picadas (Käse-, Schinken-, Wurstwürfel, Oliven, .... Brot), Hamburgern usw. Oft geht es danach noch in die Disco (die hier so gut wie alle xyz-Bar heißen). Überhaupt ist Discogehen eine der Standardbeschäftigungen, auf ein paar Bierchen in einen Kneipe zu gehen, ist nicht so Ding der Argentinier. Tagsüber auf ein paar Kaffee ins Café aber schon. Zu Abend wird eher spät gegessen, viele Restaurants machen erst um neun, halb zehn auf. In die Disco geht man dementsprechend nicht vor drei Uhr nachts, vorher ist dort absolut tote Hose. Dafür bleibt man dann bis 6,7 in der frühe. Unglaublicherweise sind viele Argentinier dann aber schon wenige Stunden später wieder auf den Beinen, mit den bekannten Augenringen.<br />Getrunken wird auf Piste Fernet (oft mit Cola und/oder Wein gemischt), Wein, Wodka-O (destornillador), unglaublich billiges und schlechtes Bier (das gute Quilmes ist vielen wohl zu teuer), Sekt, usw. Was einen durchschnittlichen Mitteleuropäer schier in den Wahnsinn treiben kann ist der Musikgeschmack. Natürlich läuft, vor allem tagsüber im Radio aller möglicher Latinopop (ein paar Namen: Miranda!, Julieta Venegas (Mexico), Leo Garcia, los fabulosos cadillacs, natürlich Shakira und Konsorten) und relative bekanntes Zeugs (Beatles, US-Pop, die Scorpions (!)), aber zu Partys und in der Disco führt kein Weg um Cumbia herum, ein ursprünglich aus Kolumbien stammender Musikstil. Der ist zwar für Discos wirklich nicht übel und auch zum tanzen ganz okay, aber der Fanatismus, mit dem zuweilen schon nach einem halben Lied anderer Musik die ersten Lynchmobs auftreten ist schon krass. Tekkno ist nicht so, mitunter aber Reaggeaton (auch in Europa bekannt: Daddy Yankee mit Gasolina...). Bekannte deutsche Bands sind die Scorpions und Rammstein (und Tokio Hotel...).<br />Mitunter lustiges Detail: Es gibt hier eine echte Knappheit an Münzgeld. Oft findet sich in Ladenkassen keine einzige Münze, und entweder man hats passend, man kriegt noch was mit für das Wechselgeld (in Obst- und Gemüseläden oft) oder man kriegt die letzten 10 Cent geschenkt. Das passiert mir sogar regelmäßig im Supermarkt (Carrefour, eine französische Kette). Wer im Laden bekannt ist kann auch schon mal damit rechnen, etwas schuldig bleiben zu dürfen und dann beim nächsten Einkauf zu bezahlen, wobei ich inzwischen vermute, dass das einfach eine verkappte Variante von "passt scho" ist. Jedenfalls bin ich wohl die einzige Person weit und breit, die dann zwei Tage später auch wirklich anrückt "...und dann sind da ja noch die 35 centavos vom letzten Mal. - Ach, wirklich?". Sehr lustig. Kartenzahlung kommt nicht so oft vor, ich mache das hier gar nicht, weil man in der Regel dem Kassierer seine Geheimzahl sagt(!), außerdem wird die Ausweisnummer abgefragt.<br />Hmm, ich glaube der Eintrag ist schon lang genug. Fortsetzung folgt...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-57953556734694784842008-07-28T21:52:00.001-07:002008-12-11T07:19:33.042-08:00Ganz kurz IILeider bin ich mit neuen Bildergalerien noch nicht so weit, wie ich es gerne wäre, und auch ein neues Blogposting ist noch nicht fertig (aber in Arbeit). Zur Überbrückung gibt es also drei Bilder:<br /><br /><br /><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg3NKt-qZEivOhyo8G0PLwiQy3SsYHrOBkzrs9DMRkRBikGFU5BtgFPgyeKVBzJ-uULjb1NmHipEui9i3GNhBCV8p1XNdxngxHMJC2yhduAWjFVqQzn9XEOtHZo_maLXzMOG0Ot9A/s1600-h/Moai.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg3NKt-qZEivOhyo8G0PLwiQy3SsYHrOBkzrs9DMRkRBikGFU5BtgFPgyeKVBzJ-uULjb1NmHipEui9i3GNhBCV8p1XNdxngxHMJC2yhduAWjFVqQzn9XEOtHZo_maLXzMOG0Ot9A/s320/Moai.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5228295064740743138" border="0" /></a><br />Moai-Statue in Valparaíso (Chile).<br />Die Osterinsel, wo diese Statue herkommt, gehört zu Chile.<br /><br /><br /></div><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCNi9mkhjJzKi4nK41MbSMD6HyQ0wGnaKQAIjwgLi9mxzWsBP43aAHoE5VsMbeNFzruzlrSfyHN2Ysdfbb5_Wi1utAkEwCoBQKXytsNM74PulemXKrU7qB4lmCYo994bAj7GPC_w/s1600-h/Lanin.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCNi9mkhjJzKi4nK41MbSMD6HyQ0wGnaKQAIjwgLi9mxzWsBP43aAHoE5VsMbeNFzruzlrSfyHN2Ysdfbb5_Wi1utAkEwCoBQKXytsNM74PulemXKrU7qB4lmCYo994bAj7GPC_w/s320/Lanin.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5228295070151403602" border="0" /></a><br />Vulkan Lanín an der chilenisch-argentinischen Grenze<br />(Gipfel und linker Teil Argentinien, rechts Chile)<br />Das Foto entstand beim Warten an der Grenzkontrolle<br /><br /><br /></div><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6khI77GBqfdY0ntWP-PRiWv4_hxscoPa5vDVIzVWtCvpDlDUoird1uVBUn65GhbSzsZe_MQ-yi86pbyWRq5oTojzCw7tEWY-7I3I85Jp2YeX20CSB__yJl4wE3txhfJlSdjSjkA/s1600-h/Beagle.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6khI77GBqfdY0ntWP-PRiWv4_hxscoPa5vDVIzVWtCvpDlDUoird1uVBUn65GhbSzsZe_MQ-yi86pbyWRq5oTojzCw7tEWY-7I3I85Jp2YeX20CSB__yJl4wE3txhfJlSdjSjkA/s320/Beagle.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5228295071140729298" border="0" /></a><br />Sonnenaufgang über dem Beaglekanal.<br /></div>abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-8599777541906898762008-06-28T16:07:00.000-07:002008-07-17T17:49:15.766-07:00Spaß mit dem movil (II)<div style="text-align: justify;">Ich habe Unrecht getan. Und zwar der Telekom. Und der Bahn. Und überhaupt. Wer schon mal mit der Hotline der Deutschen Telekom zu tun hatte, weiß, dass das, sagen wir mal, ein schwieriges Unterfangen ist. Aber in der Regel bekommt man, was man will.<br />Nicht so hier. Wie alle die gut <a href="http://abuzeus.blogspot.com/2007/11/spa-mit-dem-movil.html">aufgepasst</a> haben wissen, habe ich auch in Argentinien ein Handy, sogar eins mit Vertrag. Dass es so etwas wie automatischen Bankeinzug hier nicht gibt, hatte ich wohl schon erwähnt. Infolge dessen renne ich fröhlich jeden Monat zum rapipago, einer Art Laden, wo man alle möglichen Rechnungen zahlen kann. Spannend ist jeden Monat wieder, ob die Rechnung vor ihrem Fälligkeitsdatum ankommt, denn die ein, zwei Tage, die die deutsche Post in der Regel braucht, sind hier eher Wochen oder Monate.<br />Jedenfalls hat einer dieser rapipagos während des Bezahlvorganges vor einigen Monaten einen Zahlendreher verursacht, und das Geld ist zwar bei meinem Mobilfunkunternehmen gelandet, aber nicht meinem Konto gutgeschrieben worden. Darauf hin ist mir am Anfang des Monats drauf, wie fast immer, das Handy gesperrt worden, und wie immer zu Unrecht. Inzwischen habe ich schon Erfahrung im Entsperren. Die folgende Rechnung führte dann zwar zwei Monatsbeiträge auf, aber aufgrund gewisser interner Veränderungen bei meinem Mobilfunkprovider habe ich mir da nichts weiter bei gedacht, und natürlich nur den noch ausstehende Betrag bezahlt.<br />Den Monat drauf (Juni) wurde ich dann vor dem Sperren mal freundlicherweise angerufen, habe erklärt, wann und wo ich bezahlt habe und mir dann nichts weiter bei gedacht. Trotzdem wurde mein Handy wieder gesperrt, diesmal sogar an einem Feiertag (16. Juni, Tag der Flagge). Natürlich würde man mir, so die nette Dame an der Kundenhotline, höchst gern das Handy wieder entsperren, aber da würde Geld fehlen. Nach längerem Aufdröseln war dann klar, welcher Posten nicht angekommen war (der mit dem Zahlendreher). Und ohne Beweise, dass ich bezahlt hätte, ginge schon mal gar nichts. Da ich aber kein Fax habe (schon gar nicht hier) und da dank des Feiertages alles zu hatte, war das Thema entsperren damit erstmal gegessen. Schon doof, wenn man bei Freunden dank fehlender Türklingel kurz mit dem Handy anklingelt und dieses nicht geht ;-).<br />Naja, tags drauf war ich dann bei dem Laden, wo sie mir damals den Vertrag angedreht haben und mich auch noch kennen und hab die Belege vorgezeigt. Auch auf Versicherung des Mitarbeiters, er habe die Belege vorliegen, blieb man an der Hotline aber hart, er könne die aber durchfaxen (hat er für mich dann auch gemacht). Kurze Zeit später rief mich die Hotline an, man habe die Belege erhalten und so weiter, ich müsse jetzt schriftlich beantragen , dass das Geld meinem Konto gutgeschrieben werde. Wie bitte? Jawohl, und überhaupt, alles meine Schuld. Nach langem Hin und Her hat der nette Herr von oben genanntem Laden dann auch diesen Antrag rübergefaxt, und mein Handy wurde dann irgendwann auch entsperrt.<br />Natürlich zahle ich seit Monaten Säumnisgebühren (die eigentlich nicht gerechtfertigt sind) und auch die folgende Rechnung hatte einen doppelten Betrag, aber bisher ist diesen Monat alles gut gegangen, und ich warte mit Spannung auf die neue Handyrechnung. Warum dieser Eintrag? Einmal um zu zeigen, wie gut wir es in Deutschland haben. Natürlich ist auch die Hotline der Telekom eines der letzten Abenteuer dieser Welt, aber meiner Erfahrung nach muss man nur penetr.., konsequent genug sein, dann wird einem irgendwann auch geholfen. Hier wäre ich ohne das Personal vor Ort nicht mehr zu einem funktionierenden Handy gekommen (einiges Hin und Her habe ich oben weggelassen). Die Bürokratie ist manchmal unglaublich, und dank effektiv fehlender Maßnahmen, sich zu wehren, behandeln einen die Mitarbeiter meist wie den letzten Dreck. Zum anderen: Falls jemand die Idee hat, sich in Südamerika einen Handyvertrag zuzulegen: Tut es nicht! Prepaid ist sooo viel einfacher...</div>abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-35784448092237952012008-06-01T19:35:00.000-07:002008-06-01T19:43:19.511-07:00AltbeständeIch habe die Bilder von meinem Ecuadoraufenthalt vor drei Jahren fertig sortiert, kommentiert und online gestellt. Zu finden: <a href="http://www.abuzeus.de/Bilder/Ecuador.html">Hier</a>. Die Abschnitte, die bereits online standen, habe ich zum Teil überarbeitet. Sobald ich Zeit finde, kommen dann die ersten Argentinienfotos, versprochen. Bei Problemen mit den Bilder, oder bei Fragen bitte hier einen Kommentar hinterlassen.<br /><br />Im Hier und Jetzt, in Argentinien gibts nicht viel neues. Es ist endgültig Winter geworden. Es ist zwar nicht so kalt wie in Deutschland manchmal, aber sehr windig und in meiner Wohung geht die Heizung nicht. Und irgendwie ist es wohl nicht möglich, sie zu reparieren. Also friere ich etwas.<br /><br />Vor zwei Wochen habe ich meine erste "final"-Prüfung, Algebra bestanden. Das nächste "parcial" (=Schein) steht in schon einer Woche an, Optimierung. Da werde ich wohl noch reichlich arbeiten müssen, um da zu bestehen. Am Ende der Woche, also in etwa 10 Tagen, soll ich dann eine regierungsoffizielle Spanischprüfung machen. Nicht, weil ichs muss, sondern weil ich offenbar der erste Ausländer hier an der Uni bin, der dafür in Frage kommt. Ist so eine Prestigefrage, Tandil ist ja im Vergleich zur Uni Buenos Aires (Uba), Universidad Catolica (UCA) und Cordoba (UNC) nicht so bedeutend...<br /><br />Mehr Infos und so weiter, wenn ich wieder mehr Zeit habe. Lieben Gruß nach Deutschland.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-38547227944514878712008-04-24T16:53:00.000-07:002008-12-11T07:19:33.962-08:00Die Lutherbibel in Alta Gracia<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdy9CzxLUlBt4xWlCfj2qE6JhLwF8IMAvpJAHItUb-L18Md0qFHRdjbbj_WhP0fPlJf2gijVVp87TN5eUevYRSuNltLyQoSA5CTXWyeOkNLG-ZYjA-t4ad2GmXWlRz1TYOq7O42w/s1600-h/Lu1.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdy9CzxLUlBt4xWlCfj2qE6JhLwF8IMAvpJAHItUb-L18Md0qFHRdjbbj_WhP0fPlJf2gijVVp87TN5eUevYRSuNltLyQoSA5CTXWyeOkNLG-ZYjA-t4ad2GmXWlRz1TYOq7O42w/s320/Lu1.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5192967772458749122" border="0" /></a>Wie ich ja schon geschrieben hatte, haben wir um Ostern rum die Jesuitenmission in Alta Gracia besucht. Die war ehrlich gesagt nicht so spannend, aber ich bin eh nicht so der Typ, der stundenlang Kirchen und dergleichen besichtigt. Aber: Beim Durchgehen durch die Ausstellungsräume, die sich im wesentlichen um die Lebensweise der Jesuiten und erhalten Ausstellungsstücke drehten, fiel mir eine alte Bibel ins Auge. Da ich ein Faible für alte Bücher habe, habe ich mir das mal genauer angesehen. Etwas verwirrend war jedoch, dass ich den Text nicht verstanden habe. Latein wars jedenfalls nicht, Spanisch auch nicht. Es hat schon einen Moment gedauert, bis der Groschen gefallen war, und mir klar wurde, dass diese Bibel <span style="font-style: italic;">in Deutsch</span> verfasst war. Es handelte sich um eine gedruckte Lutherbibel. Leider war sie nicht direkt zugänglich, es war nur die gerade aufgeschlagene Seite sichtbar, und das hinter Plexiglas. Ich war trotzdem schwer beeindruckt, immerhin sind diese Dinger nicht soo verbreitet, und wie so ein Teil mitten in die Pampa kommt (bzw, um genau zu sein in die pampine Sierra...) ist schon etwas abenteuerlich.<br /><br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsKkWsCjniqhv99cjRK-SYVooIKhFroLeVT4GVwoADaXILJwBwInI5AoGFba8ZmPTQnRpZDurHRYm3UQKCxfuQrkpU-VZ2mpDm8__Ul7fbMgKBfF6RxOcftcmHJm2YX9H7DM1-BA/s1600-h/Lu3.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsKkWsCjniqhv99cjRK-SYVooIKhFroLeVT4GVwoADaXILJwBwInI5AoGFba8ZmPTQnRpZDurHRYm3UQKCxfuQrkpU-VZ2mpDm8__Ul7fbMgKBfF6RxOcftcmHJm2YX9H7DM1-BA/s320/Lu3.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5192969005114363106" border="0" /></a>Leider durfte man dort keine Fotos machen, und genügend Wachpersonal lief herum, einem den Gedanken auszutreiben. Ich habe mich dann so lange von Zuständigem zu Zuständigem gefragt und das arme Opfer am Ende der Kette so lange bequatscht, bis ich tatsächlich eine schriftliche Ausnahmegenehmigung zum fotografieren "mit ohne Blitz (sic!)" hatte. Leider ist meine Digitalkamera nicht mehr die jüngste, und Blitz aus sowie durchs Plexiglas zu fotografieren sind für den Autofokus Gift, aber die Bilder sind immerhin etwas geworden. Die Genehmigung habe ich immer noch, und ich bin auch ziemlich stolz drauf, das Museumspersonal zu sowas bequatscht zu haben, immerhin auf Spanisch. Vermutlich kein großer Akt, aber für mich war der Tag gerettet ;-)<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPm97VnhH0qlwM7lB_M8GkcqatBmJzwqpr_7TqvwJbKf0Up0Q46ZaS2Y6SNf75CIfJb0JxlxQ08nluFijwAA7FLMMahyphenhyphenKZf_JszTBQPNiITdXnKgHPbuzXHm734EIos2qBqZfA5A/s1600-h/Lu4.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPm97VnhH0qlwM7lB_M8GkcqatBmJzwqpr_7TqvwJbKf0Up0Q46ZaS2Y6SNf75CIfJb0JxlxQ08nluFijwAA7FLMMahyphenhyphenKZf_JszTBQPNiITdXnKgHPbuzXHm734EIos2qBqZfA5A/s320/Lu4.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5192969194092924146" border="0" /></a>Auf der linken Seite sieht man das Vorwort Luthers auf das alte Testament. Rechts eine dazu gehörige Illustration, mit Detailbild. Ich habe noch zwei weitere Bilder, die sind aber nicht so gut geworden, falls aber jemand interessiert ist, möge er sich melden, die Bilder liegen auch in höherer Auflösung vor. Ein Klick auf ein Bild hier im Blog fördert immerhin eine webtauglich mittelgroße Version zutage.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCmo0ZSXQOVSH5iEk2nIHfD1LLHDRYhsb4oXv0E7VBINliZsEO-SrwrjypGplETS62TImR3N-QDhru3cO2Il4yL7boJRpkwRCj86tRMaRcNeOqIFJ3kZLfRXtPcPrCLmj26m0fOg/s1600-h/Lu2.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCmo0ZSXQOVSH5iEk2nIHfD1LLHDRYhsb4oXv0E7VBINliZsEO-SrwrjypGplETS62TImR3N-QDhru3cO2Il4yL7boJRpkwRCj86tRMaRcNeOqIFJ3kZLfRXtPcPrCLmj26m0fOg/s320/Lu2.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5192969271402335490" border="0" /></a>Lustig war auch, dass die anwesenden Argentinier die Sprache für Latein gehalten haben. Ich meine, dass muss man doch merken, als jemand mit Muttersprache Spanisch versteht man doch in Grundzügen Latein, während ich aus verlässlicher Quelle weiß, dass Deutsch für die meisten Argentinier ein Buch mit sieben Siegeln ist (und sich anhören soll wie Engschlisch, aber gesprochen von einem Tartaren...).<br /><br />Festzuhalten bleibt, dass ich wohl mal das Mainzer Gutenbergmuseum besuchen muss, nachdem ich jetzt schon so weit weg von dort deutsche Buchdruckerzeugnisse gefunden habe. Schönen Gruß an alle Mainzer...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-16423192280041910052008-04-20T10:38:00.000-07:002008-04-20T17:35:47.220-07:00Frohe Ostern (oder so)Der letzte Eintrag handelte von meinen Erlebnissen im Süden Argentiniens. Dieser hier geht etwas in die andere Richtung. Aber der Reihe nach.<br /><br />Nach meiner Ankunft am einem Samstagabend in Tandil blieb mir immerhin ein Tag zum regenerieren, denn am Montag ging ja gleich die Uni los (und das auch noch um acht Uhr morgens). Wenigstens war gleich der Dienstag frei. Die erste Uniwoche verging mit viel Organisationskram und Kleinklein. Das System hier ist sehr verschult, für jeden Lehrveranstaltung braucht man mehrere, die man schon gehört haben muss bzw. einige auch geprüft. Da der FB Mathe sehr klein ist, kann das auch schon mal dazu führen, dass niemand eine Lehrveranstaltung hören darf. Die Vorlesung wird dann schlicht und ergreifend nicht angeboten. Das betraf dummerweise gleich beide meiner vorher gewählten Veranstaltungen (jedenfalls die beiden wichtigen). Für mich als Austauschstudenten gelten diese Regelungen zwar nicht, aber ich gelte leider auch nicht als regulärer Student, so dass ich erst nach langen Kämpfen durchgesetzt hatte, dass diese Vorlesungen wirklich stattfinden. Für meine argentinischen Freunde hat das den Vorteil, dass sie die Vorlesung nun "illegal" hören dürfen und im Mai, wenn wieder Prüfungen sind, diesen Umstand nachträglich bereinigen können. Neben diesen beiden Vorlesungen (Optimierung und Funktionalanalysis) höre ich noch eine Vorlesung zur Verbandstheorie und einen Blockkurs zu Numerik. Das ist für hiesige Verhältnisse recht viel, aber da ich aus dem letzten Semester effektiv nur die Algebra habe (der Differentialgleichungskurs war so schlecht, dass ich ihn gar nicht erst geprüft habe) und in meinem Studium auch etwas vorankommen will, muss das eben so sein.<br /><br />Die zweite Uniwoche war nur eine halbe, denn es war die Woche vor Ostern. Über Ostern sollte ich Besuch von meiner Mutter bekommen, die die Gelegenheit bei Schopfe gepackt hat, Argentinien kennen zu lernen. Geplant war unter anderem der Besuch der Iguazú-wasserfälle an der Grenze zu Brasilien. Das ist aber ein gelbfiebergefährdetes Gebiet, und eine Gelbfieberimpfung hatte ich nicht. Kein Problem, wird sich ja wohl auch hier machen lassen. War auch so, leider aber nicht in Tandil, sondern im zweieinhalb Stunden entfernten Mar del Plata. Dienstags hatte ich ja frei, und glücklicherweise war auch gerade dienstags Impftag. Dummerweise musste man ab sechs Uhr morgens anstehen, um die Impfung zu bekommen, und der erste Bus von Tandil fuhr... etwas später. Also bin ich kurzentschlossen Montag Abend noch schnell nach MdP gefahren, habe von sechs bis halb 12 erst in der Kälte, dann in der Hitze gestanden und am Ende meine Impfung bekommen (die übrigens gratis war). Mitzubringen war nur eine eigene Spritze, was noch für einen Schockmoment sorgte, weil mir jemand sagte, ich hätte die falsche Spritze mit. War dann aber nur ein Sprachproblem...<br /><br />Am Mittwoch Abend bin ich dann nach Buenos Aires gefahren, um am Donnerstag morgen Muddern vom Flughafen abzuholen. Wir haben dann den Tag vor Ort verbracht und sind abends nach Tandil gefahren. Über Ostern ist hier in Tandil ein Calvarien-Spektakel (für Nichtkatholiken: Hügel mit Nachstellung der Kreuzigung Jesu), die ganze Stadt war rammelvoll. Sogar Busse voller Japaner sind hier aufgetaucht, ich war echt beeindruckt. Mangels anderer Busverbindungen (fast eine Woche im voraus alles ausgebucht, das kommt hier nie vor) sind wir dann am Ostersonntag nach Cordoba gefahren, nachdem wir die Sehenswürdigkeiten von Tandil abgeklappert hatten. Dort haben wir zwei Tage verbracht, inklusive Besichtigung des nahe gelegenen Dorfes Alta Gracia (Jesuitenmission und Wohnhaus der Familie Guevara), ich habe jetzt das berühmte Motorrad vom Che gesehen. Klasse.<br />Weiter ging es nach Mendoza (Wunschziel Salta ließ sich leider nicht machen). Dort standen die Anden auf dem Programm, neben einem entspannten Tag in der Stadt von Mendoza haben wir eine Tour hoch zum Pass Christo Redentor gemacht (in etwa das gleiche, was ich im Dezember schon zusammen mit Evelyn gemacht hatte.) Diesmal ließ sich die auf 4000m gelegene Statue aber tatsächlich anschauen. War aber nicht so beeindruckend. Tags drauf sind wir dann über den Pass nach Santiago de Chile gefahren, die gleiche Tour die ich im Dezember andersrum auch schon mal gefahren war. Wer dort war, weiss, dass sich das auch mehrfach lohnt. Für Eindruck gesorgt hat die Grenzkontrolle auf chilenischer Seite. Da Chile frei von gewissen Tierkrankheiten und Obstplagen ist, wird man sehr intensiv nach tierischen oder pflanzlichen Produkten durchsucht (und natürlich nach Rauschgift, Waffen, ...). Ich kannte die Prozedur schon, aber sie soll wohl den Grenzkontrollen zur DDR damals beinahe gleichkommen. Allerdings sind die Grenzbeamten in Chile sehr viel freundlicher. Bei Verstoß wird aber trotzdem ein Bußgeld fällig. In Santiago sind wir eigentlich nicht geblieben, denn am nächsten Morgen ging es mit dem Flugzeug zurück nach Buenos Aires. In diesem Falle war der Weg das Ziel, die Anden von drinnen und von drüber. Bei Sonnenaufgang wirklich spektakulär.<br />Von BA sind wir dann kurzentschlossen mit Aerolineas Argentinas nach Iguazú geflogen, der Tag war damit komplett für Fliegen verbraucht. In Iguazu haben wir dann an einem Tag den argentinischen Teil des Wasserfall-Nationalparks besucht, am anderen den brasilianischen. Der argentinische Teil ist deutlich schöner, aber beide sind spektakulär. Neben der schieren Größe der Wasserfälle beeindruckt dann auch die Garguanta del diablo, eine Stelle an der von drei Seiten Wasser nach unten fällt. Nicht ganz so groß aber nicht minder beeindruckend war ein Überfall einer Gruppe Nasenbären auf ein Restaurant, den wir miterlebt haben. Die Viecher sind zwar wirklich lustig anzusehen, aber unersättlich und sollen auch ziemlich übel beißen können. Und sie können recht hoch springen, wenn sie in einer Tasche Futter wittern.<br />Auf der brasilianischen Seite waren wir im Zuge einer Tour, die auch einen Besuch des Itaipu-Staudammes (ein gemeinsames Projekt von Brasilien und Paraguay) einschloss, denn die Wasserfälle liegen im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Ich bin damit nicht nur einige Stunden in Brasilien gewesen, sondern auch durch Paraguay gefahren, wenn auch ohne Stempel im Pass und ohne Fuß auf paraguayisches Territorium zu setzen. Was mich selbst etwas überrascht hat, ist dass ich recht gut portugiesisch verstehe. Im zum Park gehörendem Besucherzentum habe ich mal spaßeshalber die portugiesischen Texte gelesen (also nicht nur Hinweistafeln) und siehe da, es gab keine Probleme. Auch die gesprochene Hinweise waren i.d. Regel kein Problem. Da sieht man mal, wie dicht Spanisch und Portugiesisch liegen, denn vom letzteren kann ich kein Wort.<br />Wir sind dann wieder zurück nach Buenos Aires geflogen (beim Start hatte ich nochmal einen tollen Blick aus der Vogelperspektive auf die Wasserfälle) und haben dort die letzten zweieinhalb Tage verbracht. Neben Besuch der üblichen Viertel (San Telmo, Recoleta, Congreso, Puerto Madero... Boca musste leider ausfallen) und Sehenswürdigkeiten (der Obelisk, Evitas Grab, Tetro Colon, Puerto Madero, usw) haben wir zum Schluss noch eine Tangoshow besucht. Sehr spektakulär, aber etwas lieblos über die Bühne gebracht, keine Zugabe,nix. Sehr ärgerlich war eine Rasierschaumattacke. Dabei hatten wir mit einem Mal beide Rasierschaum hinten am T-Shirt. Das ist einen gängige Methode, Touristen zu bestehlen. Jemand kommt, weist einen auf die Verschmutzung hin, während eine andere Person jemanden bestiehlt. Ist zwar nix weg gekommen, (war ja klar was Sache war), aber dreckig war man trotzdem...<br />Nach zwei Wochen ist Muttern dann wieder nach Deutschland geflogen, und ich bin nach Tandil gefahren, zwei Wochen Uni nachholen (dank diverser Feiertage war das aber nicht so wild).abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-43629738061472077962008-03-09T11:09:00.000-07:002008-04-10T14:40:35.230-07:00Auf Tour IVAnmerkung: Ich habe vor, die letzten drei Einträge nochmal zu überarbeiten (erledigt). Zum einen sind die doch etwas durcheinander geworden und es fehlen Dinge, zum anderen werde ich die Rechtschreibfehler raus- und fehlenden Umlaute reineditieren.<br />Bin also wie geplant nach Ushuaia geflogen, Flug war ereignislos. Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt, allerdings ist das nicht so dramatisch, wie es klingt. Zuerst einmal gibt es mit Puerto Williams auf der anderen Seite des Beaglekanals durchaus noch eine dauerhafte Siedlung (allerdings mit 2000 EW definitiv keine Stadt), und dann gibt es ja noch die Antarktis. Es ist von Ushuaia durchaus kein Problem, dorthin zu fliegen oder zu fahren, ab 3000 US-Dollar fangen die ersten Kreuzfahrten oder Flüge an. Habe eine Menge Leute getroffen, die sowas machen, für mich war das natürlich nicht drin. Ushuaia liegt auf der Isla Grande von Feuerland, südlich liegt noch eine größere Insel, die zum Ärger der Argentinier zu Chile gehört, und ein Haufen kleiner, kleinster und winzigster Inseln sowie das Kap Hoorn. Von besagter chilenischer Insel wird Ushuaia durch den Beaglekanal getrennt, auf der anderen Seite hats eine Bergkette, mit Gletschern usw. Der Flughafen liegt auf einer vorgelagerten Halbinsel und beherbergt auf dem Rollfeld einen Haufen Kaninchen. Der Anflug, inklusive Platzrunde, war spektakulär, danke Aerolineas Argentinas für den Fensterplatz... Kleiner Haken an Ushuaia ist, dass dank der Lage direkt zwischen Bergkette und Beaglekanal sowie der argentinischen Liebe zu rechteckiger Städteplanung extrem viel "Bergsteigen", d.h. Steigungen zum Stadtbild gehören, und dass die die Argentinier einen gern den Berg hochschicken ("Steckeradapter? Klar, fünf Blocks den Berg hoch..."). Naja, jeder Gang macht schlank.<br />Am Mittwoch habe ich einen Bootstour zu einer der Inseln mitgemacht, inklusive Kormorane auf drei-Meter Distanz, Seelöweninsel, Königskrabbe (die Viecher sind nen halben Meter und mehr breit), viiieler Vögel, deren Namen ich nicht kenne usw. Lustig ist, dass ich inzwischen immer öfter als Übersetzer herangezogen werde, denn oft können die Einheimischen nicht oder nicht gut Englisch, und viele Touristen können kein Wort Spanisch. Besonders negativ sind mir da die Israelis aufgefallen, die zudem noch oft sehr herrisch auftreten und überall feilschen (was in Argentinien im allgemeinen nicht üblich ist). Die Amis sind dagegen eigentlich immer besser als ihr Ruf, auch wenns mit dem Spanischen oft hapert - aber sie versuchen es zumindest.<br />Tags drauf war ich im Nationalpark Feuerland, bin dort ein paar Stunden einige Pfade längs gelaufen, zur Abwechslung mal allein, was ich durchaus genossen habe. Ist schon nett, mal ganz allein an nem Küstenstreifen zu stehen oder irgendwo im Walde. Was mir aufgefallen ist, ist welchen Schaden die aus Kanada importieren Biber angerichtet haben. Da die keine natürlichen Feinde haben und ein paar Biber jeweils einen eigenen Damm brauchen, der dank des Staueffekts dann einen halben Waldstreifen absterben lässt, sind die Folgen echt dramatisch. Nett war dagegen, dass ich bis auf drei Meter an einige Spechte rangekommen bin, da lohnt es sich, mal allein zu laufen. Auf dem Rückweg habe ich einer Gruppe Amis und Japaner beim Verhandeln mit dem Busfahrer geholfen. Hat sich gelohnt, die gehörten zu der Japanerinvasion, die ich die Tage in Ushuaia schon beobachtet hatte (hatte vorher gar keine Japaner gesehen). Das ganze ist eine... eigene Idee. Es handelt sich um ein Kreuzfahrtschiff, vollgeladen voller Japaner, die an Bord Englisch lernen und durch die Weltgeschichte geschippert werden. Dabei wird Augenmerk darauf gelegt, Orte zu besuchen, die Japaner sonst eher nicht besuchen würden (lies: wo es keine alten Gebäude und englischen Guides gibt). Für die Sprachlehrer ist Kost und Logis frei, die Japaner zahlen von 13.000 Dollar aufwärts. Mehr Info: peaceboat.org ;-)<br />Am Freitag wollte ich zur Estancia Harberton, einer der ältesten Ranches in der Gegend, der Transfer war mir aber zu teuer. Bin stattdessen zum Cerro Martial, einem Berg mit Gletscher in der Gegend. Nach dem Sessellift nach oben (ja, bin faul und nicht gelaufen) bleibt noch ein einstündiger Aufstieg. Statt einem "walk in the park" wars aber zum Teil wahnsinnig steil (45 Grad, kein Scherz, habe isch Beweisfoto oder was) oder matschig/felsig. Meine Schuhe sind damit endgültig hin. Aussicht war soso-lala, dank Wolken. War aber ein netter Ausflug. Nachmittags habe ich dann Postkarten geschrieben und das Gefängnis von Ushuaia besucht. War ganz interessant, habe dort auch verbilligten Eintritt bekommen (*geifer. Geiz ist geil*). Ist schon krass, wo einem das Visum überall billiger reinbringt, man muss nur danach fragen (im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass Ausländer an vielen Orten abgezockt werden).<br />Samstag war ich dann noch in der Touristeninformation, mir meinen "Ende-der-Welt"-Stempel im Pass abholen. Bin dabei von der Touriinformation um Mithilfe gebeten worden, ein Deutscher hat seinen Führerschein dort verloren und ich war wohl der erste, der Spanisch spricht. Mal schaun, wie ich den Lappen wieder an den Mann bringe (noch Klasse III). Nettes Detail auf dem Weg zum Flughafen: Im Taxi hängt ein Schild, dass darauf hinweist, dass der Taxameterpreis in Pesos ist, nicht in Dollar. Auf meine Frage, ob Leute glauben würden, dass das Dollar wären, schmunzelte er und meinte, das käme schon vor... Der Rückflug war verspätet, so dass ich wirklich in letzter Minute in meinen Bus nach Tandil gekommen bin, der war sozusagen schon beim Verlassen des Busbahnhofes. Habe dann seeehr gut in meinem eigenen Bett geschlafen, ohne Schnarcher im Zimmer und ohne irgendwelche Check-out-Zeiten im Hinterkopf. Morgen geht die Uni los, 8 Uhr. Man kann nicht alles haben...<br />Die Fotos der Tour werden noch etwas auf sich warten lassen, ich habe die 2GB-Speicherkarte fast vollgeknipst und muss das alles erstmal sortieren.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-44178975128842916062008-03-04T07:09:00.000-08:002008-04-10T14:40:04.130-07:00Auf Tour IIIDie letzten beiden Eintraege sind etwas wirr geworden. Das liegt daran, dass ich beide nach einem langen, anstrengenden Tag geschrieben habe, was eher kein gutes Rezept fuer durchdachte Texte ist...<br />Jedenfalls bin ich von Futaleufú mit dem Bus nach Villa Santa Lucia gefahren und habe dort gerade noch den Minibus nach Coyhaique erwischt. War ein langer Tagestrip entlang der Carretera Austral, einer mehr oder weniger einspurigen Schotterpiste durch den Aysen, eine der unzugaenglichsten Regionen der Erde. Es gab lange keine Strasse dort durch, erst Pinochet, ein (der...) chilenischer Diktator, hat eine bauen lassen. Elf Tote waehrend des Baus, und wirtschaftlich sinnvoll ist diese Strasse sicher nicht. Die Fahrt war aber sehr interessant, man hat einen totalen Urwald, gleichzeitig ein grandioses Bergpanorama, Fjorde, Wasserfälle, ...<br />In Coyhaique habe ich zusammen mit drei im Bus kennengelernten Chilenen und einer Spanierin ein Fünfer-Appartement geteilt für eine Nacht (billigste Option), wir hatten abends noch ein asado (Grillfest), das etwas ausgeartet ist. War aber lustig. Am nächsten morgen reichlich verkatert aufgestanden, Weiterreise organisiert. Habe mich dann nach langem Überlegen und einem Blick auf den Eurokurs dazu durchgerungen, die Laguna San Rafael zu besuchen, ein ziemlich teures Vergnügen. Es handelt sich dabei um einen Gletscher, der in einem Fjord endet und dort ab und an kalbt. Man faehrt dort mit einem Katamaran fünf Stunden hin, kann dann dort mit dem Zodiac ne Stunde extrem dicht vorm Geltscher rumfahren und dann gehts wieder zurueck. Kleines Schmankerl: An der Bar gibts hinterher Cocktails usw. mit Gletschereis. Ich fands ziemlich beeindruckend, und dank globaler Erwärmung und der damit verbundenen Geltscherschmelze wird das ganze so wohl nur noch ein paar Jahre möglich sein. Meine beiden Sitznachbarn während der Fahrt waren - natürlich - zwei Schweizer, sie war in einem Frauengefängnis tätig. Wenn man bedenkt, dass der mit mir in Futaleufú durch den Fluss geschwommene Ami Kriegsberichterstatter war, kommt man schon zu dem Schluss, dass ich reichlich interessante Leute getroffen habe...<br />Die Hafenstadt Puerto Chacabuco, in der ich der Gletschertour wegen zwei Nächte verbracht habe, ist übrigens einer der langweiligsten Orte Chiles. Außer einer Fischfabrik gibt es dort gar nichts, noch nichtmal ein Internetcafé, und die gibt es in Südamerika überall.<br /><br />Am naechsten Tag bin ich dann mit Sky Airline, einer chilenischen Billigairline, nach Punta Arenas geflogen. Man merkte deutlich, dass Sky gebrauchte Flieger benutzt, aber wir hatten eine grandiose Aussicht. In Punta Arenas bin ich einen Tag geblieben. Hat sehr norddeutsches Flair, am Meer, bewölkt, windig, ab und an Regen, ... Wir (= einige Belgier und ich) haben dort eine Pinguinkolonie besucht, war aber nicht so spektakulär, die meisten Pinguine sind schon nach Brasilien abgehaun. Jedenfalls gings abends für mich nach Puerto Natales, Gateway zum Nationalpark Torres del Paine. Beinahe noch den Bus nicht gekriegt, weil der Rückbus von der Pinguinkolonie einen Motorschaden hatte. Schock...<br />Torres del Paine habe ich nur im Rahmen einer Tagestour besichtigen können, zu wenig Zeit. War interessent und wir hatten einige wirklich schöne Aussichten, aber einige Tage dort zu hiken und zumindest das "W", einen beliebten Rundweg zu laufen, gibt einem deutlich mehr vom Park. Das nächste Mal...<br />Tags drauf gings zurück nach Argentinien, nach El Calafate. Dort stand eines der must-visits in Argentinien auf dem Programm, der Gletscher Perito Moreno. Fünf Kilometer breit, 14 von 30 Kilometern Länge sichtbar, endet in einem See, der durch den Gletscher zweigeteilt wird. Natuerlich kalbt auch dieser Gletscher, aber anders als in der Laguna San Rafael. Sehr beeindruckend.<br />Insgesamt merke ich am Geldbeutel, dass ich wieder in Argentinien bin, Preise sind wieder vernuenftig und ich kriege dank meines Visums Ermäßigungen, habe zum Perito Moreno nur 6 statt 40 Pesos Eintritt bezahlt. Gestern abend eine Menge Leute von unterwegs wiedergetroffen, wir waren im örtlichen Antares, einer Mikrobrauereikette, die es auch in Tandil gibt (und Antares rockt einfach). Heute, dass heißt nachher, fliege ich nach Ushuaia, Feuerland, die südlichste Stadt der Welt. Dieses mal wäre der Bus zwar ein wenig günstiger gewesen, aber zu völlig unmöglichen Zeiten losgefahren. Und ich hab im Flieger einen Fensterplatz auf der rechten Seite, dort wo die Anden sind, yummie..<br />In Ushuaia werde ich bis Samstag bleiben, wenn, wie bereits geschrieben, der Flieger nach BA geht. Falls also jemand eine Postkarte vom Ende der Welt wuenscht, soltle er mir zuegig seine Adresse zukommen lassen ;-)abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-73078621935856893822008-02-25T16:38:00.000-08:002008-04-10T14:39:00.352-07:00Auf Tour IIWarum die Gegend um Temuco in Chile auch die chilenische Schweiz heisst, ist mir inzwischen auch klar. Sanfte, bewaldete Hügel, ein paar Kühe, und zwar Holsteiner Fleckenvieh, nicht das Zeug das sonst hier rumläuft. Hat mir jedenfalls gefallen, auch die Sicht aus dem Bus von Pucón nach San Martin de los Andes war sehr schön. Jedenfalls ist die Landschaft hier unten kein Vergleich zum recht trockenen Santiago de Chile, dessen Umgebung schon mal an eine Wüster erinnert. Ich bin insgesamt recht zufrieden mit meiner Politik, nur tagsüber zu fahren, man sieht einfach mehr vom Land. Zum Beispiel wunderschöne, unheimlich intensiv blaue Bergseen, während auf der anderen Seite der Vulkan Lanin liegt. Die auch im Bus sitzende Kanadierin und ich waren jedenfalls etwas unschlüssig, zu welcher Seite man nun dringender rausfotographieren müsse. Zwischendurch gings noch durch Alercenwälder... An der Grenzkontrolle nach Argentinien winken sie wohl sonst nur Einheimische und Amis durch, jedenfalls konnte der Grenzbeamte mit meinem Visum überhaupt nichts anfangen und ich musste ihm erklaeren, wass er jetzt in meinen Pass stempeln müsse.<br />In San Martin bin ich nur einen Tag gebleiben, habe mir den See (ist hier so eine Art High Society-Erholungsgebiet) und die Bebauung angeschaut. Wie schon auf chilenischer Seite gab es Dächer, wie man sie aus Deutschland kennt, also keine Flachdächer. Das ist sehr ungewöhnlich für Südamerika. Aus Mangel an Bekanntschaft (Zimmermitbewohner stehend ko, sonst kannte ich niemanden und war auch nix los) hab ich halt mit dem Hostalpersonal ein Bierchen gelehrt, lauter Mädels so Ende zwanzig. Hätte schlimmer kommen können.<br />Am nächsten Tag gings mit dem Bus ueber die "Ruta de los siete Lagos", die sieben-Seen-Route, nach Bariloche. Krasse Sache das, unheimlich blau oder türkise Seen inmitten der Berge, man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Und das alles aus dem normalen Bus, der über so einer Art Feldweg mittendurch faehrt (gibt auch einen auf ner richtigen Strasse, aber ohne Seen). Es lohnt sich aber, diese Straße mit dem eigenen Auto abzufahren, weil der Bus nunmal leider nicht auf Kommando anhält und aus dem Bus heraus zu fotographieren keine so tollen Ergebnisse liefert. Ganz nebenbei möchte man ja mitunter auch mal anhalten, um das Panorama zu genießen...<br />In Bariloche bin ich drei Tage geblieben. Am ersten Tag war Organisation usw. angesagt und Anschauen der Stadt (Schokolaaaade - Unmengen davon. Laut Auskunft eines Schweizers, den ich da kennen gelernt habe, mit schweizer Schokolade vergleichbar) und abnehmen der örtlichen Tradition, sich mit einem Bernhardiner fotographieren zu lassen. Hab das zwar nicht gemacht, aber es erinnert mich ein wenig an die reichlich bescheuerte Kuckucksuhr in Villa Carlos Paz. Die Argentinier sind doch leicht plemplem.<br />Am zweiten Tag bin ich zum Tronador, einem Vulkan in der Nähe gefahren. Die Anfahrt geht durch den Nationalpark Nahual Huapi, dessen Hauptattraktion die Gletscherseen sind. Die haben, noch beeindruckender als bei der sieben-Seen-Route, eine dermaßen intensiv-blaue Farbe, dass es einbem mitunter schwer fällt zu glauben, dass dort nicht gepanscht wurde. Hat aber wohl eine physikalische Erklärung, die mit dem Gletscherabrieb zusammenhängt. Der Vulkan selbst liebgt auf der chilenisch-argentinischen Grenze, bzw. bildet diese. Auf argentinischer Seite bildet sich ein Gletscher, der aber auf eine ziemlich hohe Steilwand zugletschert. An dieser Steilwand lösen sich dann immer wieder einzelne Schneeblöcke, fallen mehrere hundert Meter nach unten und bilden dann wieder einen Gletscher. So ein "Abfall" ereignet sich etwa alle 20 Minuten und ist auch deutlich hörbar, allerdings erst mehrere Sekunden, nachdem man den Effekt gesehen hat, was mit der Entfernung und der Schallgeschwindigkeit zusammenhängt. Netter Nebeneffekt ist, dass jeder, der so etwas sieht und das lautstark zum Ausdruck bringt, binnen Sekunden mehrere dutzend Touristen zum Schweigen bringen kann. Der Gletscher, der sich weiter unten bildet, ist aufgrund des starken Abriebgehalts dunkelgrau, weswegen er "Ventisquero Negro" heißt. Der Aussichtspunkt ist direkt am Schmelzpunkt, man hält die im Gletschersee treibenden Eisblöcke der Farbe wegen oft für Felsen.<br />Interessanterweise musste ich, wie schon erwähnt, nur den reduzierten Parkeintritt zahlen (Ausländer zahlen mehr als doppelt so viel Eintritt wie Einheimische, allerdings nicht wirklich viel). Das hängt damit zusammen, dass ich ein zweijähriges Studentenvisum habe un damit technisch gesehen die gleichen Rechte habe, wie ein Argentinier. Da ich wusste, dass Aerolineas Argentinas, die örtliche Fluggesellschaft, Ausländern den doppelten Preis berechnet, jedenfalls bei Inlandsflügen, habe ich mal nachgefragt, ob der gleiche Umstand mit auch dort zunutze käme, und siehe da: Ja. Damit ist aber zum Beispiel der Flug von Ushuaia, Feuerland nach Buenos Aires nicht nur kürzer (5 Stunden kontra 50), sondern auch billiger. Da ich keine Lust hatte, zwei Extratage auf patagonischen Schotterpisten zuzubringen, habe ich mi dann gleich in Bariloche ein Rückflugticket von Ushuaia, meinem Endziel, gekauft.<br />Am Tag drauf habe ich den "Circuito chico" bei Bariloche abgearbeitet. Bariloche liegt inmitten von Parks, zwischen einem großem See und den Anden, ein einmaliges Panorama. Erste Station des circuito ist ein Hügel, auf den man mit einem Sessellift rauffahren kann. Von oben hat man eine total krasse Aussicht und der nette Parkranger oben hat mir sogar mal sein Fernglas geliehen. Und während der Runterfahrt hatte der Sessellift sogar kurz Stromausfall, ich habe also jedes Abenteuer dort mitgenommen... Weiter gings, wie auch vorher schon mit dem öffentlichen Bus, zum Hotel Llao Llao (sprich: Schao Schao...), dem exklusivsten Hotel Argentiniens. Die Preise dort sind auch nach europäischen Maßstäben hoch, aber die Lage mitten im Park,mit Blick auf den Tronador und ein halbes Dutzend Seen würden, wenn ich denn das nötige Kleingeld hätte, den Preis rechtfertigen. Von da aus sollte es dann zur "colonia suiza", einem von Schweizern besiedeltem Dorf gehen. Da es keinen Bus gab, bin ich einfahc mal losgelaufen: Das wären vierzehn Kilometer Fußmarsch gewesen. Zum Glück kam irgendwann doch noch ein Bus vorbei, das waren gut angelegte zwei Pesos (nach damaligem Kurs etwa 45 Eurocent).<br />In Bariloche hatte ich mich für ein paar Tage mit meinem schweizer Zimmergenossen angefreundet, nachdem das in Pucón mit meinen französischem und englischem "Roomie" so gut geklappt hat. Das ist nämlich eines der Probleme beim allein reisen, man kennt oft niemanden. Meistens lernt man aber schnell Leute kennen, in San Martin hab ich ja zum Beispiel abends mit dem Hostalpersonal noch ein Bier getrunken. Dieser Schweizer war ein totaler Kletterfan, entsprechend haben wir uns dann mal eben ne gute Stunde über den Cerro Torre, einen der schwierigesten Berge der Welt, unterhalten, mit Blick auf die gerade stattfindede Mondfinsternis, deren totale Phase netterweise aus dem Aufenthaltsraum des Hostals heraus zu beobachten war, und das sogar zu einigermaßen zivilen Zeiten...<br />Von Bariloche gings dann mit dem Bus nach Esquel, dort bin ich zwei Tage geblieben. Am Sonntag war ich im "Parque Nacional Los Alerces", seltene Bäume und: Seen, klar. Bin da mit einer Französin zusammen rumgelaufen, die, wie sich später rausstellte, im gleichen Hostal wohnte wie ich. Haben unterwegs noch zwei Argentinierinnen aufgegabelt, war nett. Allerdings hatten wir nach zwei Rundwegen noch nicht genug, und der einzige Weg aus dem Park ist der oeffentliche Bus, der erst später kommen sollte. Also sind wir nur mal so eben die Strasse lang zum nächsten Weg gelaufen - der nicht kam. Nach einer Stunde auf einer Schotterpiste bei gluehender Sonne hat uns dann schliesslich ein netter Camionettafahrer zurück gebracht. Auf dem Rückweg hatten wir dann noch das "Glück", einen Waldbrand im Park mitzuerleben, eine ziemlich üble Sache. Wie in einem Park nicht anders zu erwarten, war die Brandstelle total unzugänglich, weswegen erst ein Löschflugzeug aus Bariloche angefordert werden musste, was natürlich schonmal ne Weile dauern kann. Der Schaden soll ziemlich groß gewesen sein. Abends Grillfest im Hostal, Ergebnis: die letzten beiden Nächte zusammen 7 Stunden Schlaf.<br />Heute morgen bin ich mit der Französin und ihrer nicht in den Park mitgekommenen Freundin ueber die Grenze nach Futaleufú, Chile gefahren (Grenzkontrolle eher belustigend, Kontrollintensitaet richtet sich nach der Nationalitaet: Chilenen doppelt, Franzosen einfach, Deutsche werden gar nicht kontrolliert). Futaleufú ist Südamerikas bestes Raftinggebiet, was ich dann heute nachmittag auch noch nachgeprüft habe. Ein Riesenspass, allerdings nicht ganz billig. Letzte Stromschnelle haben der mitfahrende Ami und ich als kleines Extra schwimmend zurück gelegt, leider hatte man mir nicht gesagt, dass ich umbedingt am rechten Rand bleiben solle. Jedenfalls war die Stromschnelle, durch die ich WRKLICH durch bin, eher nicht fürs Raften und schon gar nicht fürs Schwimmen geeignet. Ist aber alles gut gegangen, hbe Ruhe bewahrt und dank Schwimmweste taucht man ja irgendwann mal wieder auf, also Luft anhalten, richtige Position einnehmen damit man mit den Füssen vorraus gegen Felsen knallt und durch. Dank Wirbeln und Tiefströmungen bin ich nicht mal gegen Felsen geknallt, sondern einfach nur gut durchgeschüttelt worden (hat eigentlich sogar Spass gemacht), nach Aussage des Guides hatte ich aber wohl sehr viel Glueck, dass mir nix passiert ist. Naja, er haette ja auch sagen koennen, wo es langgeht, und nicht erst hinterherbrüllen, als ich laengst von der Strömung erfasst war (und dann kann kein noch so guter Schwimmer viel ausrichten, schon gar nicht bei der Schutzkleidung, die man beim Raften trägt...). Hat mir jedenfalls zu denken gegeben, ich hätte wohl durchaus auch draufgehen können bei der Aktion.<br />Morgen geht es mit dem 7-Uhr Bus zu einem Nachbardorf, wo der Bus nach Coyhaique vobei kommen soll, hoffentlich nicht voll. Wird also wieder nichts mit ausschlafen. Gehe jetzt schlafen, bin hundemüde. Futaleufú ist eh nicht sehenswert, und es gibt hier nichtmal einen Gürtel zu kaufen (meiner war nach der Raftingaktion plötzlich ohne Schnalle, warum auch immer).<br /><br />Achso, falls es jemanden interessiert: Ich bin gerade <a href="http://maps.google.com/maps?f=q&hl=en&geocode=&q=futaleufu,+chile&sll=37.0625,-95.677068&sspn=46.409192,74.707031&ie=UTF8&ll=-43.185778,-71.869383&spn=0.041993,0.072956&t=h&z=14">hier</a>...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-21483363983212807562008-02-18T16:52:00.000-08:002008-04-10T14:37:27.283-07:00Auf TourIch bin also tatsaechlich am letzten Donnerstag mit dem Flieger noch nach Santiago de Chile geflogen, leider erst um Mitternacht angekommen. Das heißt natuerlich, dass mit Zollkontrolle und Transfer in die Innenstadt nicht mehr viel vom Abend überblieb, ich glaube, ich war gegen halb zwei am Hostal. Ich habe es aber tatsächlich geschafft, Thomas in Santiago zu treffen. Der ist nämlich am nächsten Morgen nach Russland zurückgeflogen. Leider war mit abends ein paar Bier trinken nicht mehr viel, denn in Snatiago werden um 4:30 die Buergersteige hochgeklappt (per Gesetz, am Wochenende eine Stunde länger) und wir hatten noch Details zu erledigen vorher, wie Duschen. Bin dann am Freitag noch in Santiago geblieben, am Samstag mit dem Bus nach Pucón gefahren. Das war durchaus mal ein Erlebnis, denn der chilenische Busstandard ist nicht so hoch wie der argentinische (wenn auch nicht so katastrophal wie im Falle Ecuador) und der Bus war etwas kaputt. Neben einem nicht funktionierendem GPS (wofür auch immer), keinem Klopapier und Händewaschwasser in der Toilette war auch die Klimaanalage kaputt. Auf so einer elfstüdnigen Tour mitten im Sommer heizen diese Buss aber ganz schön auf, das war also der nervige Part. Dummerweise hatten wir zweieinhalb Stunden vor Ankunft einen Reifenplatzer, bei dem aber niemand verletzt wurde. Wo jetzt aber einen Ersatzreifen her, war ja mitten in der Weltgeschichte? Wir sind dann, nachdem Hilfe mit dem nächstne Bus Stunden geduert hätte, mit dem kaputten Reifen langsam ins nächste Dorf gefahren, wo es tatsächlich einen Mechaniker gab, der sich des Problems angenommen hat. Leider hatte jemand die Polizei gerufen, die wegen diverser Kleinigkeiten (wie zum Beispiel nicht eingehaltener Lenkzeiten...) den Bus nicht weiterfahren lassen wollte, die Gruppe derer, die einfach nur ankommen wollte, hat sich aber durchgesetzt und die Meckerer wurden dortgelassen und haben wohl auf den nächsten Bus gewartet.<br />Pucón ist recht touristisch, der Stadtkern besteht im wesentlichen aus Restaurants, Bars, Diskotheken, Hotels, Hostals und Touranbietern, die alle das gleiche anbieten: Besteigung des Villarica-Vulkans, Rafting, Besichtigung der Thermen usw. Habe dann heute (Montag) die Vulkanbesteigung gemacht, war cool, bin aber echt fertig. Ist schon krass, direkt an so einem rauchenden Krater zu stehen. Lava gab es aber keine zu sehen, soll aber ab und an so sein. Runter gings auf den schneebedeckten Strecken, und das waren einige, auf einem Stück Plastik, rutschenderweise. Das ist nicht nur ziemlich spaßig, man kriegt auch einiges an Geschwindigkeit, und wenn man den zum Bremsen gedachten Gletscherpickel verliert, wirds mit dem Bremsen nicht so einfach (das ist mir durchaus einige Male passiert: Lösungsansätze: Quer legen und auf die Reibung hoffen, in den Vordermann rasen (sehr beliebt und auch effektiv), in eine Gletscherspalte fallen (sehr ungesund und zum Glück nicht vorgekommen)). Allerdings macht man so binnen Minuten die Auftiegsarbeit von Stunden zunichte... Die Agentur, die den Aufstieg gemacht hat, war übrigens von einem Franzosen gefuehrt, entsprechend habe ich viieeel Französisch gehoert. Hinterher noch kleiner Umtrunk in der Agentur.<br />Gestern war See anschaun usw. angesagt. Hat sich auch gelohnt, in einer Art Jugendhostal abzusteigen, ist zwar nicht billig (Chile ist teuer nach südamerikanischen Standards), aber hab nette Leute kennen gelernt. Waren gestern "Dinner and Drinks" einnehmen, wie der seinerzeit in Ecuador kurz verschwundene Fraser sich ausdrückt. Heute nur bissl Drinks, weil viele abends noch abgereist sind. Mal schaun ob nachher noch jemand da ist, mein Zimmernachbar namens Florian ist es jedenfalls nicht mehr.<br />Auf die Vulkantour war doch übrigens auch eine mit, die in Itzehoe geboren wurde. Die Welt ist ein Dorf. Morgen frueh fahre ich mit dem Bus nach San Martin de los Andes, Argentinien, von dort soll es weiter nach Bariloche gehen. Habe spontan meine Pläne umgestellt.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-31168464122010471322008-02-13T10:00:00.000-08:002008-02-13T10:09:56.101-08:00Los gehtsNachdem ich hier fast einen ganzen Monat rumgesessen habe, wurde jetzt die Reißleine gezogen. Die gaaanz tolle DGLen-Aufgaben, die wir für den Schein lösen müssen, sind mir jetzt völlig egal. Entweder man kann die auch noch im März abgeben, oder ich krieg den Schein halt nicht. Der Zeitaufwand ist einfach nicht mehr zu rechtfertigen, ich will schließlich was vom Land sehen und nicht nur rumsitzen. Es geht also morgen mit dem letzten Flieger abends nach Chile. Aufgrund der etwas kurzfristigen Entscheidung ist die genaue Reiseroute noch nicht festgelegt (als ob das hier ginge...), aber ich werde auf chilenischer Seite die Anden runtertingeln, mir Feuerland ansehen und dann auf argentinischer Seite wieder hoch. In Chile stehen, wenns geht, der Nationalpark Torres del Paine und Porvenir an, in Argentinien Ushuaia (südlichste Stadt der Welt) und wenns geht würde ich gern Kap Hoorn mal sehen. Theoretisch ginge auch ein zwei-Tagesausflug in die Antarktis, aber das kostet mal so eben 4000 Dollar. Dann soll es nach Norden gehen, in El Calafate den berühmten Gletscher Perito Moreno ansehen. Die Peninsula Valdéz steht auch auf dem Programm, und wenn dann noch Zeit ist, werde ich mir Bariloche ansehen. Am 10. geht die Uni wieder los, also muss ich dann wieder da sein. Werde evtl. von unterwegs was schreiben...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-8744380953285312682008-01-20T09:47:00.000-08:002008-01-20T09:51:25.811-08:00Zurück in ArgentinienDie Frequenz von einem Eintrag pro Monat hat sich wohl inzwischen eingependelt. Eigentlich wollte ich ja öfter schreiben, scheint wohl nichts draus zu werden. Ausgehend von meinem vorletzten Eintrag hier ein kurzer Überblick: Meine Algebraprüfung habe ich bestanden, danach waren Evelyn und ich drei Tage in Chile und in Mendoza sowie San Rafael. Am siebzehnten gings zurück nach Tandil, denn am 19. Dezember bin ich nach Deutschland zurück geflogen, was auch von vornherein so geplant war. Irgendwie mochte ich dann doch nicht Weihnachten und Sylvester in der Fremde verbringen, obwohl das sicherlich sehr interessant gewesen wäre. Die Fahrt zum Flughafen war etwas hektisch, ich bin nämlich in Buenos Aires mitten in den Feierabendverkehr geraten, und vom Busbahnhof zum Flughafen ist es ziemlich weit. Zu allem Überfluss wurde ich auch noch am falschen Terminal abgesetzt, die Lufthansa fliegt nämlich nicht vom normalen Abflugterminal. Am Check-In erwartete mich eine Riesenschlange, mit dem selben Flug flog nämlich noch eine Gruppe fünfzehnjähriger Schüler zu einem dreimonatigem Austausch nach Deutschland. Die hatten nicht nur zwei von vier Economy-class Check-In-Schaltern mit ihren Koffern blockiert, so dass die komplette Economy-class mit nur zwei Schaltern eingecheckt wurde, es standen auch überall noch Verwandte, Freunde, Verwandte von Freunden usw. herum, so dass quasi kein Durchkommen war. Natürlich saßen die Jungs und Mädels dann im Flug auch um mich herum, so dass der Schlaf an Bord eher kurz war. Habs aber so gut es ging mit Humor genommen, und zum Ausgleich lief als erster Bordfilm "Deutschland, ein Wintermärchen", der sich um den Weltmeistertitel der deutschen Handballnationalmannschaft dreht. Normalerweise versuche ich direkt nach dem Abendessen (üblicherweise eine Stunde nach Abflug) zu schlafen, dafür war aber zu viel Trubel an Bord. Lufthansa hat übrigens im Gegensatz zu British Airways und Lan (chilenische Airline) noch kein persönliches On-Demand-System, was aber eigentlich auch nicht weiter schlimm ist. Man kann sich eben nicht, wenn man nachts aufwacht, mal eben die Karte einblenden lassen, weil auf den Hauptschirmen gerade das Dschungelbuch läuft (kein Scherz). Sowohl der Flug als auch der Zubringer von Frankfurt nach Hamburg hatten Verspätung, bei dem Hopser von Frankfurt nach Hamburg hatte die Kabinenbesatzung ganz offensichtlich Schwierigkeiten mit dem brandneuen Airbus A321, man bekam zum Beispiel in Hamburg die Vordertür nicht auf, so dass wir erst auf einen Bus warten mussten. Dafür war ich mal vor der Business Class von Bord.<br />Die Umstellung von Argentinien nach Deutschland war die ersten Tage schon krass, vor drei Tagen noch über 40 Grad in Mendoza, nun um Null und norddeutsches Miesepeterwetter. Habe jedenfalls etwa drei Wochen in Deutschland verbracht, eine Menge Leute besucht und so weiter. War wirklich schön, viele Leute habe ich eine ganze Weile nicht gesehen. Allerdings ist mir jetzt vieles wieder präsent, was man sonst im Laufe der Wochen und Monate eher in den Hintergrund gedrängt hat, mit einem Wort: Ich hab Heimweh. Nicht dramatisch, aber es ist da. Was ich wohl nicht so schnell vermissen werde, ist die Bahn, die mich nachts um eins in Hamburg-Altona hat rumstehen lassen, Betriebsschluss, ätsch, ausgelacht.<br />Bin jedenfalls am 14. Januar wieder nach Argentinien geflogen, im Gepäck: meinen Rucksack und den von Florencia, die ich tatsächlich am Frankfurter Flughafen getroffen habe. Gepriesen sei das Darmstädter Semesterticket. Beim Check-In (nach den Erfahrungen mit Lufthansa fliege ich wieder mit British Airways) war es natürlich ihr Rucksack, der bei der Sicherheitskontrolle piepste, und ich hatte keine Ahnung, was drinnen war. Schreckmoment. Den Sicherheitsleuten wars aber wohl egal. Unser Flug von Hamburg nach London-Heathrow musste mangels Landeslot in London fast eine Stunde in Hamburg auf dem Rollfeld stehen, was zur Folge hatte, dass meine Verbindung zum Flug nach Buenos Aires verdammt knapp wurde, denn in London standen ein Terminalwechsel sowie die Sicherheitskontrolle an, und die dauert erfahrungsgemäß sehr lange. Dieses mal allerdings war gar keine Schlange an der Kontrolle, so dass ich meinen Flug nicht nur noch erwischt habe, sondern sogar noch etwas warten musste. Leider hatte BA wohl einen Gepäckcontainer in London vergessen, so dass ich am Ende in Buenos Aires zwar meinen Rucksack, nicht jedoch den von Florencia hatte. Die ganzen Formalitäten um den Gepäckverlust (immerhin hatte man den Container schon vor einer Weile gefunden und zugesichert, die Gepäckstücke ein paar Tage später herzufliegen und nach Tandil zu bringen) haben aber doch eine Weile gedauert. In solchen Situationen kommt es mir dann sehr zupass, dass ich inzwischen ziemlich gut Spanisch spreche, denn auch das British-Airways-Personal spricht nicht unbedingt fließend Englisch und freut sich jedes Mal nen Keks, wenn jemand Spanisch spricht. Jedenfalls habe ich es ganz knapp zum Busbahnhof geschafft, nur um dann festzustellen, dass es in Argentinien zu Sylvester eine Zeitumstellung auf Sommerzeit gab (die kommt und geht hier nicht vorher festgelegt, sondern wie es der Regierung passt), und ich meinen Bus verpasst hatte. Durfte daher noch ein paar Stunden am Terminal sitzen, es war schweineheiß und ich war hundemüde, aber habe es dann irgendwann doch nach Hause, unter die Dusche und ins Bett geschafft. Florencias Rucksack habe ich inzwischen auch wieder, die ganze Sache hatte immerhin den Vorteil, dass ich den nicht schleppen musste. Mit einem Reiserucksack unterwegs zu sein ist sehr bequem, meiner Ansicht nach auch besser als ein Trolley, aber zwei sind halt total unhandlich.<br />Wann das Semester hier wieder losgeht, weiß keiner so genau, die Prognosen schwanken zwischen 10. und 26. März. Sicher ist also nur, dass es im März losgeht. In der Uni kann ich auch niemanden fragen, denn die ist zu (die machen hier im Januar Hardcore-Semesterferien: Uni zu, keiner da, nix). Das ist war eigentlich nett, aber ich würde ja gerne wissen, wie viel Zeit mir zum Rumtingeln durchs Land bleibt und wann ich wieder hier sein muss. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich bis Vorlesungsbeginn noch eine Prüfung ablegen muss, deren Datum auch noch nicht feststeht (wohl nach Vereinbarung). Von den Leuten, die ich hier so kenne, ist auch kaum jemand da, die Austauschstudenten sind fast alle wieder heimgefahren (ich bin der einzige hier während des kommenden Semesters) und meine argentinischen Freunde sind in ihre Dörfer gefahren. Werde die wohl die kommende Woche mal besuchen. Habe mir inzwischen überlegt, dass ich bis Anfang Februar hier bleibe, die blöde Prüfung vorbereite und mich um das Projekt kümmere, dass ich für meinen Bachelor machen muss, und für dass es langsam mal Zeit wird. Damit bleiben mir, je nach Semesteranfang, immer noch zwischen fünf und sieben Wochen für den argentinischen und eventuell chilenischen Süden. Ich wäre zwar lieber jetzt schon unterwegs, aber ich müsste wahrscheinlich eh Anfang Februar wieder her. So kann ich mir immerhin die ganzen nervigen Sachen vom Halse schaffen und habe danach freien Kopf, auch wenn die Motivation natürlich zu wünschen übrig lässt und hier im Moment wirklich nichts los ist.<br />Falls es jemanden interessiert: Das Wetter ist im Moment relativ erträglich, bummelig 27 Grad, mittags vermutlich um die 30. Vor allen Dingen kühlt es nachts ab, die Sonne geht etwas nach 21 Uhr unter (dank Sommerzeit, in Deutschland ists dann Mitternacht). Vor ein paar Tagen hat es ziemlich geregnet, soll kurz vor meiner Ankunft aber sehr, sehr warm gewesen sein. Wie immer ist es oft sehr windig, auch an warmen Tagen. Ist mir nicht ganz klar, warum, aber stört auch nicht. So wie im Moment kann sich das Wetter gern noch ne Weile halten, wärmer muss es nicht unbedingt werden, kälter aber auch nicht.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-9748224611603456022007-12-21T10:53:00.000-08:002008-12-11T07:19:35.144-08:00Ganz kurz<div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTSryyAxwARKNB9n9A6GR_hpIvIwCgbnYxnK9sbCTSCpWRJWM7-ypRsWvMaEWXvDxAskDOuNZT9lWesi_Vqagbe9hXX32DrMXomzozhAijxeU1Af2NVKrEzhATME6iLkA_6FaQzw/s1600-h/DSC01792.JPG"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTSryyAxwARKNB9n9A6GR_hpIvIwCgbnYxnK9sbCTSCpWRJWM7-ypRsWvMaEWXvDxAskDOuNZT9lWesi_Vqagbe9hXX32DrMXomzozhAijxeU1Af2NVKrEzhATME6iLkA_6FaQzw/s320/DSC01792.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5146504679945123442" border="0" /></a>Foto: Evelyn Kuhn<br /><br /></div><br /><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUT4NVViaaWn9ayUzGJL48WmncbnP9ngU63xNW-ilT_36ND2-pOo63B7GRNZKVcEH_l3zEobR9i0yCZhUfDZgMZ0zQNYwi3vNbfKUePL902PuIzJ2ZoOMr_s79de4uiMn5Ym-2wA/s1600-h/DSC01992.JPG"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUT4NVViaaWn9ayUzGJL48WmncbnP9ngU63xNW-ilT_36ND2-pOo63B7GRNZKVcEH_l3zEobR9i0yCZhUfDZgMZ0zQNYwi3vNbfKUePL902PuIzJ2ZoOMr_s79de4uiMn5Ym-2wA/s320/DSC01992.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5146504877513619074" border="0" /></a>Foto: Evelyn Kuhn</div><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjJQwXvp2IKbrqgtwhsGEPsNMu0_M8gpHsZQnUntFsR1xFB-lU_a3W2uam_0XEQt91AEtx3XhCPqx8TBU13-U7AjWor9h-6s4LISwVZsO_Re9GoCfom_NFhM60kS09hW1Yxx26ZQA/s1600-h/DSCF0488.JPG"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjJQwXvp2IKbrqgtwhsGEPsNMu0_M8gpHsZQnUntFsR1xFB-lU_a3W2uam_0XEQt91AEtx3XhCPqx8TBU13-U7AjWor9h-6s4LISwVZsO_Re9GoCfom_NFhM60kS09hW1Yxx26ZQA/s320/DSCF0488.JPG" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5146504284808132194" border="0" /></a>abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-33488492328268432052007-12-17T10:58:00.000-08:002007-12-17T11:41:36.647-08:00Im Westen viel neuesAnknüpfend an meinen letzten Eintrag: Man hat mir tatsächlich die Handyleitung gesperrt. Obwohl ich pünktlich bezahlt hatte. Allerdings hat die nette Dame aus dem Laden hier vor Ort das Problem für mich geregelt. Wurde auch allerhöchste Eisenbahn, denn am 6. Dezember sollte es doch auf Tour gehen. Aber der Reihe nach: Am 6. morgens habe ich hier Algebra parcial geschrieben, das ist eine Art Vorprüfung nur über den Übungsstoff, deren Bestehen dann zur Teilnahme an der eigentlichen Prüfung, dem final (mündlich, öffentlich und irgendwann) berechtigt. Hier gibt es Noten von 1 bis 10, ab 4 hat man bestanden. Auch hier gilt also: Vier gewinnt. Inzwischen weiß ich auch, dass ich bestanden habe, mit mir zusammen auch noch eine Kommilitonin. Die anderen beiden haben freitag diese Woche dann einen zweiten Versuch, theoretisch gäbe es im März noch einen dritten. Danach müsste man die VL neu hören, tot geprüft werden kann man hier eigentlich nicht. Das parcial meiner anderen Vorlesung ist auf Februar verschoben worden.<br />Soviel dazu, jedenfalls haben wir uns am 6. nachmittags in den Bus nach Buenos Aires gesetzt, allerdings artete die Zeit vorher noch etwas in Stress aus, weil mit einem Mal unsere Übernachtungsmöglichkeit weggefallen ist, eine Rechnung kam die noch am selben Tag bezahlt werden musste (bar vor Ort, wie immer) usw. Hat aber alles geklappt. Haben dann bei brülleder Hitze und quietschendem Ventilator in BA übernachtet und sind am nächsten Morgen mit LAN nach Santiago de Chile geflogen. LAN ist die chilenische Fluglinie, und eine der wenigen zuverlässigen südamerikanischen Airlines. Am Flughafen in Santiago gab es sogar einen offiziellen Hotelsuchstand, da haben wir dann was gefunden, was relativ bezahlbar war. Für 22 Us-Dollar gings dann mit offiziellem Taxi (gib den Schleppern keine Chance...)<br /> dorthin. Erste Eindrücke: Chile ist teuer, sauberer als Argentinien, hat exzellente Autobahnen, unsicherer und in Santiago wird das Spanisch so gesprochen, wie ichs gelernt habe. Nachmittags haben wir uns dann nochmal aufgerafft und die Stadt ein wenig angesehen, Präsidentinnenpalast, Zentralplatz, das übliche halt. Nette Unterhaltung mit einem Polizisten gehabt, dem offenbar langweilig war. Danach haben wir uns entschieden, in den beiden Tagen, die wir hatten, geführte Touren zu machen. Ist zwar nicht ganz das billigste und selbstständigste, aber man sieht viel vom Land und kriegt bei guten Guides auch vernünftige Erklärungen. Wir hatten ja nicht mal einen Reiseführer von Chile dabei...<br />Also sind wir am Tag drauf in die Berge gefahren, zu den beiden Skicentern Valle Nevado und El Colorado. War gut, Kondore gesehen, später mehr. Tag drauf ging es an die Küste, Viña del Mar und Valparaiso. Bilder und genaueres später.<br />Montag gings mit dem Bus über die Anden nach Mendoza, zurück nach Argentinien. Bombenwetter und tolle Aussicht, aber laange Wartezeit am Zoll. In Mendoza sind wir in einer Jugendherberge geblieben, einen Tag wieder in die Berge gefahren (unter anderem Richtung Acongagoa, höchster Berg der Welt außerhalb des Himalaya), haben uns einen Tag die Stadt angesehen usw.<br />In Mendoza habe ich übrigens den bisher besten Licuado (engl: Smoothie, so ne Art Fruchtmilchshake) getrunken, hat zwar 14 Pesos gekostet, aber war jeden einzelnen davon wert.<br />Donnerstag gings dann mit dem Bus nach San Rafael, wo wir bei der Familie der Freundin eines Bekannten einer Freundin.... übernachtet haben. Und die hatten einen Pool... Und einen total verrückten Hund. Immerhin kann ich mich revanchieren, denn die Schwester der Freundin (...) macht zur Zeit einen Austausch in Deutschland, hat aber für den Rückflug wenig Freigepäck. Da ich nach der Lufthansapleite wieder zur bewährten British Airways gegriffen habe, kann ich da helfen. Jedenfalls haben wir da einen Tag gechillt, ich war kurz bei der Uni, die über den Daad einen größeren Deutschlandaustausch hat, wir waren einen Tag im Valle Grande, das ist eine Art Canyon mit viiielen Sportmöglichkeiten. Dort haben wir eine Raftingtour gemacht, spottbillig (45 Pesos jeder, in Österreich 50 Euro), die allerdings für meinen Geschmack fast ein wenig zu ruhig war. Spaß hats aber trotzdem gemacht.<br />Am Sonntag sind wir dann wieder zurück, und nach 14 Stunden Bus heute morgen hier angekommen. Eigentlich wollten wir einen Tag später, aber es gab keine passende Busverbindung, und da Mittwoch mein Flug nach Deutschland geht...<br /><br />Jetzt stehen neben Weihnachtsgeschenken suchen zwei ruhige Tage an. Über Weihnachten werde ich hoffentlich Zeit finden, detailliert über die Reise zu schreiben, mit Bildern und allem. Ich freue mich schon auf Deutschland. Nicht dass ich Argentiniens überdrüssig wäre, aber man freut sich ja immer, wenn es mal nach Hause geht.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-37295239545972538272007-11-30T12:14:00.000-08:002007-11-30T12:39:40.242-08:00Spaß mit dem movil...Ich hatte mir gleich in der zweiten Woche hier ein Handy zugelegt. Mit Vertrag, weil ich sowieso ein Gerät brauchte, denn hier in Südamerika funktionieren nur Tribandhandys, während in Deutschland eher Dualbandgeräte im Gebrauch sind. Weil ich ja eh noch nach Ecuador will, dort aber Quadbandgeräte nötig sind, habe ich darauf geachtet, gleich ein Quadbandhandy zu kaufen. Ich habe auch zu einem einigermaßen vernünftigen Preis eins bekommen, ein Sony Ericsson Z550a (falls es jemanden interessiert), bei Zuzahlung von 425 Pesos. Dazu gehört ein Vertrag mit Laufzeit von... ich glaube zwei Jahren, Monatsbeitrag 51 Pesos, dabei sind irgendwie 35 Freiminuten und einige SMS. Jedenfalls habe ich mehr noch nicht gebraucht, aber nützlich ists auf alle Fälle. Aus dem Vertrag kann man sich übrigens auch rauskaufen, denn ich bleibe ja keine zwei Jahre hier, und das Handy funktioniert auch in Deutschland (unlock für 30 Pesos...) und wird dann hoffentlich meinen uralten Siemensknochen ablösen.<br />Da ich Ausländer bin und damit ungefähr so kreditwürdig wie jemand mit einem üblen Schufascore (sowas haben die hier auch) muss entweder zwei Monatsraten im voraus bezahlt werden oder der Zahlungsmodus ist per automatischer Abbuchung von der Kreditkarte. Das kam mir entgegen, also wurde es so gemacht.<br />Als die erste Rechnung kam, gabs Probleme. Man konnte nicht abbuchen, Anruf des Kundenservice usw. Nach Nachfrage bei dem Laden, der mir das Gerät vertickt hat, kam raus, dass die erste Rate immer von Hand gezahlt werden muss, weil... man weiss es nicht. Hab zwar nicht verstanden warum, aber wie ein guter Argentinier bin ich zu einem Rapipago, dass ist ein Laden, wo man Rechnungen bar bezahlen kann, und die leiten das dann binnen 48 Stunden an den zuständigen Betrieb weiter. Ist übrigens die übliche Methode, um Handy, Stromrechnungen, Steuern usw. zu zahlen, neben direkter Einzahlung bei der Bank oder, wie im Falle meiner Wohnung, dem zuständigen Immobilienbüro das Geld selber vorbeizubringen.<br />Jedenfalls hab ich bezahlt und dann drum gebeten, dass dann ab nächstem Monat wieder automatisch bezahlt würde.<br />Am nächsten Monat habe ich mich ein wenig gewundert, dass nichts abgebucht wurde, und eines schönen Sommermorgens bekam ich einen Anruf meiner Mobilfunkfirma, sie könnten nicht abbuchen, und wenn ich nicht bald was machen würde, würden sie mir die Leitung sperren. Die Tage kam dann auch die Rechnung, ich erstmal wieder im Rapipago gezahlt und dann im Laden Erkundigungen eingeholt. Nach längeren Nachforschungen kam raus: Man arbeitet grundsätzlich nicht mit ausländischen Kreditkarten. Die Sicherheitszahlung könne ich jetzt aber auch nicht mehr machen, ich solle den Vertrag wechseln. Das hab ich ihnen dann wieder ausreden können, und nun renne ich Monat für Monat nachdem die Rechnung kam (gerne auch einen Tag vor oder auch nach dem Fälligkeitsdatum) zum Rapipago.<br />Nun war ich ja zweieinhalb Wochen in Deutschland, und habe von dort einmal mit dem Handy in Argentinien angerufen, anmelden, dass ich zurück komme und Schlüsselübergabedetails klären (der Schlüssel war hier geblieben). Gesprächsdauer: 1:52 Minuten, Preis per Roaming über E-plus 1,90 Euro pro Minute.<br />Seit anderthalb Wochen schickte mir meine Mobilfunkfirma hier immer morgens halb sieben die SMS, ich hätte mein Limit überzogen, ich solle sie anrufen. Hab ich gemacht, erstaunter Hotlinemitarbeiter: Nee, ihr Limit ist X Pesos und sie sind jetzt bei einem Drittel davon, ignorieren sie das mal besser. Ging aber immer weiter, nervte, also hab ich dort nochmal angerufen, und nach laaaanger Nachforschung (und im x-ten Anlauf, die Verbindung brach immer ab, und man hat ja nie den gleichen Mitarbeiter an der Strippe) kam dann raus: Das Gespräch aus DE soll über drei Minuten gedauert haben und es kostet auch mehr, Endpreis: fast 40 Pesos. Das müsse ich auch am besten gestern bezahlen, außer der Reihe usw. Ich also zum zweiten Mal an diesem Tag zum Rapipago, dort das Gespräch bezahlt, meine Firma wieder angerufen, ich hätte bezahlt, bitte Ruhe nun. Heute morgen kam wieder die Nachricht, ich gebe denen bis Montag Zeit, das im System zu verarbeiten. Ansonsten... Tja, bin ich auch nicht schlauer.<br />Bleibt der Stress mit Lufthansa, die nicht gerade erfreut sind, dass sie mir wegen des kaputten Fliegers nun Geld schulden, und Aerolineas Argentinas, bei denen man zwar online buchen kann, dann aber innerhalb von 24 Stunden bezahlen muss, um das Ticket zu erhalten, und das nicht online machen kann, deren Telefonhotline nie besetzt ist und man ansonsten nur bar in BA zahlen kann, was nicht in Frage kommt (es geht um einen Flug nächste Woche nach Santiago de Chile, und AA ist nur halb so teuer wie LAN Chile, die dafür um Größenordnungen besser sind).<br /><br />Man sieht, ich hab Spaß.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-28977173560919550492007-11-25T10:44:00.000-08:002007-11-25T11:00:27.487-08:00Update und BilderLange nichtes mehr geschrieben. Das lag unter anderem daran, dass mein Großvater Ende Oktober gestorben ist und ich deswegen für zweieinhalb Wochen nach Deutschland zurück geflogen bin. Falls mich also jemand gesehen hat: Ich wars vermutlich wirklich.<br />Aber der Reihe nach: Wie ich ja schon geschrieben hatte, waren wir ein Wochenende in Montevideo, das ist die Hauptstadt von Uruguay. Michael und Frithjof mussten ihre Visa erneuern (Tourivisum: drei Monate), und ich bin aus Interesse mitgekommen. Wir sind also am Freitag morgen mit dem Bus nach Buenos Aires losgedampft, haben das Hostal aufgesucht, dass unsere Spanischlehrerin uns freundlicherweise empfohlen hatte (für eine Nacht wars okay, länger hätte aber nicht unbedingt sein müssen: tote Kakerlake im Bad, sauheiß...) und sind dann erstmal die 9 de julio (Hauptstraße, der Obelisk) und Florida (Tourihauptstraße, Fußgängerzone) längsgetüdelt. Später noch am Bootshafen gewesen, Passage buchen, ging aber nicht, weil einer seinen Pass nicht dabei hatte. Abends waren wir noch essen und danach in einer ziemlich coolen Bar in einem Hinterhof einen trinken (so mit unter Bäumen und so). Nach einer viel zu kurzen Nacht gings dann früh morgens zum Bootshafen, dort haben wir die Passage gebucht, das Problem mit dem falschen Stempel in Frithjofs Pass geregelt und dann gings los. Man fährt etwa vier Stunden mit einem ziemlich modernen Katamaran nach Montevideo, allerdings kostet hin und zurück für eine Person umgerechnet schon fast 100 Euro. In Montevideo wieder ein Hostal gesucht, Essen gewesen und Touristenpflichten nachgekommen (Zentrum, Geld wechseln, Promenade, ...). Dann ein paar Stunden gechillt, abends mit dem auch im Hostal anwesenden Ami (extrem gutes Spanisch, Respekt) Essen gewesen (GEsamtpreis für vier: 1500... Uruguaypesos. Für Euro durch etwa 30 teilen...). Danach wollten wir eigentlich nur noch auf der Dachterasse einen trinken, es gesellte sich aber noch ein Berliner Trio dazu und wir sind schließlich noch mal ins Zentrum und in einer boliche geendet. Witzigerweise war dort der Eintritt frei, aber um rauszukommen brauchte man spezielle Marken, die wir natürlich nicht hatten... Nächsten Tag Bootsfahrt nach BA und mit dem Bus zurück nach Tandil. Gesamtkosten des We: Mal eben so 250 Euro. Das war natürlich nicht so geplant, aber hat sich trotzdem gelohnt.<br />Danach ist wie gesagt mein Großvater gestorben, so dass ich meinen Rückflug umlegen musste und am 30. Oktober oder so nach Deutschland zurück geflogen bin. Inmitten des Chaos hat ein Ding funktioniert: British Airways, die dann am Flughafen noch nicht mal die Umbuchungsgebühr von mir haben wollten. Die Dame am Check-In war extrem zuvorkommend, die Stewardessen nett usw. War aber trotzdem ne harte Reise: In der Nacht vom Montag zum Dienstag um 2 Uhr in den Bus nach BA gestiegen, dort von Santiago (Bekannter) abgeholt worden, bei ihm zuhause nen Kaffee getrunken, dann mit dem remis (Funktaxi) zum Flughafen. Dort um 13 Uhr abgeflogen, bis Sao Paulo, dort sechseinhalb Stunden Aufenthalt. Das war natürlich eine Frage des Kaffees, aber die Leute dort in den Läden konnten weder Englisch noch Spanisch, nur Portugiesisch: Schon krass. Um 23:30 dann wieder los, Ankunft in London Heathrow dann am nächsten Tag, dort wieder Pause, kurzum: Landung in Hamburg um 21:30 am Mittwoch abend. Immerhin war der Flieger von Sao Paulo nach London so leer, dass ich eine ganze Reihe für mich selbst hatte.<br />In Deutschland habe ich dann neben dem Begräbnis noch einen Haufen Leute besucht, und am 14. gings dann wieder nach Argentinien, diemal mit Lufthansa, die unglaublicherweise die günstigste Airline waren. Also war wieder früh aufstehen angesagt, denn der Flieger ging morgens um 8 ab Hamburg nach Frankfurt, von dort direkt nach BA. Leider war das Flugzeug defekt, und ich bin nicht von Hamburg nach Frankfurt geflogen, die Maschine anderthalb Stunden später durfte ich auch nicht nehmen, weil der Anschluss ja schon weg war. Bei so einem Fall stehen einem dann zwar ein Ersatzflug, zwei Telefonanrufe, Betreuung und Entschädigung zu, aber Scheisse wars trotzdem. Zumal die Dame am Schalter keinen Ersatzflug für mich finden konnten innerhalb der folgenden drei Tage: Klasse. Ich hatte nicht mal eine Jacke bei mir, weil ich die Winterjacke hier in Argentinien nicht brauche und dann nicht im Flieger rumfliegen haben wollte... Schließlich und endlich fand sich dann doch was: mit Lufthansa nach Barcelona, dort achteinhalb (!) Stunden Aufenthalt, dann weiter mit ... ausgerechnet Aerolineas Argentinas, direkt nach BA. Der Lufthansastaff in Barcelona sprach zwar Deutsch, war aber reichlich zickig. Zum Beispiel steht einem bei so langer Verspätung Betreuung zu, d.h. Zugang zur Lounge, Verpflegung usw. Einen Essensgutschein habe ich immerhin bekommen, aber warten musste ich trotzdem irgendwo. Dank fehlender Bordkarte war das auch im äußeren, für allen offenen Teil des Flughafens, wo es kaum Sitzgelegenheiten gab. Hab aber nachher doch was gefunden. Telefonieren durfte ich immerhin auch. Natürlich war der AA-Flieger (der übrigens in Ordnung war, British Airways ist natürlich nen Touch besser, aber viel gibt sich das nicht) genaus so in Buenos Aires, dass ich nochmal 5 Stunden auf den nächsten Bus im Busbahnhof warten durfte. War also gegen 19:30 Uhr argentinischer Zeit in Tandil, wo mir eine meiner Mitstudentinnen meinen Schlüssel gegeben hat. Den hatte ich hier für alle Fälle jemanden anvertraut, es musste ja auch jemand für mich Miete zahlen usw. (nix Bankeinzug, nur bares ist wahres). Vielen Dank an Marcia, Pupi, Laura!<br />Naja, ansonsten war dann hier nicht viel los, ich hatte ein ruhiges Wochenende, Montag abend haben wir uns zur Vorbereitung des "International Day" getroffen. Dabei soll jede Gruppe von Austauschstudenten ihr Land präsentieren. Das haben im wesentlichen die anderen gemacht, ich hab nur ein bissl Zeug beigesteuert (hatte nen Satz deutscher Euros mitgebracht, Stollen für Evelyn usw...). Bin dann, da Marcia Geburtstag hatte, nur ne halbe Stunden da gewesen, war aber nett, viele argentinische Gesichter mal wieder zu sehen. Abends haben wir uns noch bei Marcia und Pupi mit einem Haufen Bekannter getroffen, um Marcias Geburtstag zu Feiern (was spät und feuchtfröhlich endete). Am nächsten Morgen mussten wir aber früh aufstehen, denn es war Mar y Sierras. Was ist das? Mar y Sierras ist ein vom Fachbereich Mathematik zusammen mit der Uni Mar del Plata organisierter dreitägiger Kongress, der immer abwechselnd in Tandil oder in MdP stattfindet. Diesmal waren wir dran. Das ganze richtete sich mehr an Studenten als an Professoren, es gab also ein paar "Kurse" (zweimal zwei Stunden Vortrag z.B über die logistische Gleichung), Konferenzen (einstündige Vortäge über z.B. Distributionen, Vorstellungen von Diplomarbeiten) usw. War recht interessant, obwohl aus meinem Interessensbereich nicht so viel dabei war. Spannender war natürlich wie üblich der soziale Part, will heißen: Der inoffizielle. Da war zum Beispiel das asado (Grillfest) am Mittwoch abend. Die Leute aus MdP haben in der Turnhalle geschlafen, und daneben draußen haben wir dann - mal wieder - echt argentinisch gegrillt. Gegessen wurde aber drinnen. Ich hatte mich dadurch beliebt gemacht, dass ich nen Obstsalat mitbgeracht hatte (hammer wie wenig das hier kostet!). Danach sollte eigentlich noch "baile", d.h. Minidisco sein, aber mangels Musik viel das aus. Naja, und wir waren in einer Turnhalle, und irgendwann war ein Fußball da (und ein Handball, aber leider platt). Also haben wir bis um halb drei Nachts Fußball gespielt. Ich habe das Spielfeld mit einer Platzwunde an der Schläfe (Zusammenstoß) aber mit dem Respekt der Argentiner verlassen... Nächsten Morgen hatte ich aber leichten Muskelkater...<br />Im weiteren ist nächste Woche die letze Vorlesungswoche (ein Kurs war sogar schon Ende Oktober zu Ende, offiziell war auch diese Woche shcon die letzte, das interessiert hier aber keinen), am 3. und 6. Dezember habe ich parciales, also Zwischenprüfungen - die Endprüfungen im März - und dann gehts bis zum 18. oder 19. hoffentlich auf Tour. Geplant ist, zusammen mit Evelyn (weitere deutsche Austauschstudentin hier, wie alle auch Wirtschaftswissenschaften) nach Mendoza und evtl. Santiago de Chile zu fahren. Am 19. fliege ich für Weihnachten zurück nach Deutschland, wieder mit Lufthansa (mal schaun, obs ne Flieger gibt). Die schulden mir immer noch die 600 Euro Entschädigung die mir dank Flugannulierung zustehen, haben noch nichtmal auf meine Anfrage reagiert. Bin etwas angesäuert, wenn sich da nicht bald was tut, fliege ich wieder mit British Airways, da weiss ich, was ich habe.<br />Achja, als kleines Schmankerl für die, die bis hierhin gelesen haben: Ich habe einen Teil meiner Ecuadorfotos sortiert und präsentabel gemacht. Die Cotopaxitour, die Woche im Dschungel und die beiden Wochen in den Anden sind online, zu finden:<span style="text-decoration: underline;"></span> <a href="http://www.abuzeus.de/Bilder/Ecuador.html">hier</a>. Viel Spass!abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-79323438215074740162007-10-06T13:15:00.000-07:002007-10-22T16:11:19.480-07:00Passierschein A38Ich habe mein Visum! Sogar schon seit zwei Wochen, aber es soll ja bekanntlich schreibfaule Leute geben. Der finanzielle und zweitliche Aufwand, an das Visum heranzukommen, war aber nicht gerade ohne, und ich kann die Leute verstehen, die alle zweieinhalb Monate ausreisen und gleich wieder einreisen (ein Touristenvisum, dass so ziemlich jeder ohne Vorraussetzungen bei der Einreise bekommt, gilt drei Monate. Zumindest wenn man nur ein halbes Jahr bleibt, ist das sicherlich der schmerzloseste Weg. Da ich ja aber nun ein ganzes Jahr bleibe, evtl. sogar noch ein, zwei Monate länger, habe ich die Mühen nun auf mich genommen, zumal ich ja in Deutschland schon Vorleistungen erbracht hatte, von denen ich jetzt auch was haben wollte.<br />Argentinien kennt drei Visastufen: Tourist, Temorär und Permanent. Das erste kriegt jeder, der nicht zufällig Bürger von Moldawien ist (warum die gerade nicht, weiss ich nicht). Das zweite kriegt man, wenn man sich begründet länger im Land aufhalten will, zum Beispiel ein Studentenaustausch der länger als neun (oder zwölf? egal) Monate geht. Das dritte kriegt, wer "für immer" bleibt, wer sich zum Beispiel mit einer Argentinierin verheiratet, so der Migrationsbeamte mit einem Augenzwinkern. Ich hab jetzt also das zweite, es gilt zwei Jahre, also bis Anfang Oktober 2009, ich kann ins Land ein- und ausreisen, wie ich lustig bin, ich habe Aufenthalts, Studien- und Arbeitsrecht. Und wenn ich mag, kann ich einen argentinischen Personalausweis für Ausländer beantragen, die Ausstellung dauert allerdings 18 Monate. Wird also eher nix.<br />Wie baut man sich so ein Visum? Zu erst einmal muss man aus Deutschland folgende Dokumente mitbringen bzw. hier beschaffen:<br /><br />(1) Nach Ausreise noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. Das versteht sich natürlich von selbst.<br /><br />(2) Polizeiliches Führungszeugnis aus Deutschland bzw. dem Land, in dem man die letzten X Jahre am meisten gewohnt hat. Kostet in Deutschland 13 Euro, soweit ich mich erinnere, und man bekommt es beim Einwohnermeldeamt, bzw. beantragt es dort und kriegt es dann zugeschickt. Wichtig ist, dass man gleich bei der Beantragung darauf hinweist, dass das Führungszeugnis zur Verwendung im Ausland ausgestellt und apostilliert wird, sonst ist es nicht gültig. Eine Apostille ist ein großer Stempel von wichtigen Leuten (genauer: Der der ausstellenden Behörder übergeordneten Instanz), die das Dokument gegenüber dem anderen Staat legitimiert. Da steht dann "Convention de la Haye du 5 octobre 1961" drauf und ein paar Daten drunter. Klingt kompliziert, ist es auch, aber Staaten, die nicht Mitglied dieser Konvention sind, fordern, dass man seine Dokumente bei der jeweiligen Botschaft "legalisieren" lässt. Das ist natürlich noch aufwendiger.<br />In meinen Fall hatte übrigens das Einwohnermeldeamt Darmstadt gepennt, und ich musste das Führungszeugnis nochmal nach Bonn schicken, damit es apostilliert wird, die schicken es dann noch nach Köln, es kommt noch ein Stempel drauf, und schließlich kam das ganze postalisch am selben Tag an, an dem ich abgeflogen bin. Ganz schön knapp.<br />Übrigens reicht das so nicht aus, man muss das Führungszeugnis natürlich auch übersetzen lassen, und die Übersetzung muss auch apostilliert werden, sonst wird sie in Argentinien nicht akzeptiert. In Darmstadt gibt es zum Glück akkreditierte Übersetzer, und das Apostillieren kann man im Landgericht machen. Natürlich kostet das alles Geld, inklusive neuerlichem nach Köln schicken, Übersetzung usw. hat mich der Wisch etwa 80 Euro gekostet. Natürlich sind keine Eintragungen drin, aber was solls.<br /><br />(3) Geburtsurkunde. Kann man im Gegensatz zum Führungszeugnis nur am Erstwohnsitz (bei mir: Itzehoe) beantragen, dafür kann das aber ein Stellvertreter abholen, zumindest ging das bei mir (ich habs telefonisch angefordert und dann Muttern vorbeigeschickt). In Itzehoe gibt es eine internationale Version, die auf der Vorderseite die wichtigeren Sprachen (Englisch, Französisch, ...) hat und auf der Rückseite mittels Zifferncodes dann zwei Dutzend weitere Sprachen, so ähnlich wie im EU-Reisepass. Das hat mir die Übersetzung erspart, hier in Tandil aber wieder Ärger beschert, weil die sich erst nicht sicher waren, ob sie das so akzeptieren, Spanisch gehört nämlich nicht zu den wichtigen Sprachen. Besser ist also eine Übersetzung, natürlich wieder mit Apostille. Man kann seine Übersetzungen natürlich auch in Tandil machen, aber was man hat, das hat man. Außerdem weiss ich nicht, ob es hier Übersetzer aus dem Deutschen gibt.<br />Natürlich musste auch die Geburtsurkunde apostilliert werden. Dafür musste ich nach Kiel ins Innenministerium fahren. Kosten mit Apostille etwa 25 bis 30 Euro, da keine Übersetzung notwendig. Sowohl Führungszeugnis als auch Geburtsurkunde dürfen übrigens bei Einreise ins Land nicht älter als einen Monat sein. Allerdings hat man mir gesagt, es zähle dabei das Datum der Apostille. Aber auf so etwas würde ich mich natürlich nicht verlassen, mein Führungszeugnis war übrigens exakt einen Monat alt...<br /><br />(4) Argentinisches Führungszeugnis. Ist natürlich total blödsinnig, weil man ja gerade erst angekommen ist, aber was solls. Das bekommt man natürlich nicht einfach so. Es gibt hier in Tandil Leute, für einen in den entsprechenden Ort fahren, dort Schlange stehen usw. Kosten vernachlässigbar. Ablaufen tut das dann so: Man geht zu diesem comisionista, so heissen diese Leute, bittet um das Führungszeugnis. Dort bekommt man von der - wirklich freundlichen - Dame am "Tresen" (in einer Garage...) einen Haufen Formulare, die man ausfüllen lassen muss usw. Erstmal natürlich ein Personalfragebogen, dann muss man Geld überweisen - halt. Überweisen gibt es hier natürlich nicht, man bekommt einen Wisch (genau genommen drei), die füllt man aus, geht zu einer bestimmten Bank und zahlt das Geld dort in bar ein. Die Bank stempelt den Zahlschein ab, und mit einem Teil des Zahlscheins (so ein Ding hat vier Teile, für jede Partei einen) geht man dann zu dem zurück, der das Geld haben wollte. Das ist übrigens die übliche Methode im Umgang mit Behörden, so dass man nie etwas in einem Gang erledigen kann, sondern immer Behörde-Bank-Behörde dabei hat. Jeder Gang macht schlank...<br />Als nächstes muss man zur Polizei, sich Fingerabdrücke abnehmen lassen. Der entsprechende Beamte ist natürlich nicht da, sondern man darf an einem anderen Tag wiederkommen. Das Fingerabdrücke abnehmen geht dann aber recht schnell, ist eine ziemlich dreckige Angelegenheit und kostet ausnahmsweise mal nichts. Außerdem holt man sich dann noch einen Stempel bei der Polizei ab.<br />Mit diesem ganzen Zeug geht man dann zurück zum comisionista, der einem dann binnen einiger Tage das Führungszeugnis - natürlich leer - besorgt. Das ganze ist übrigens ein völlig legaler Vorgang, spart einem aber die Reise(kosten). Kosten: genau 45 Pesos, was nach atuellem Kurs etwa 10 Euro sind.<br /><br />(5) Bescheinigung über den Wohnort - da hatte ich mal Glück, denn die entsprechende Behörder war gerade mal zwei Blocks weg. Kostet fünf Pesos (also Gang zur Bank mit dabei) und bescheinigt, dass man behauptet, man wohne da, wo man angegeben hat. Nachgeprüft wurde das nicht, ist aber wohl sowas wie eine eidesstattliche Versicherung. Natürlich sind die in der Behörde nicht darauf vorbereitet, dass jemand keinen DNI (Personalausweis) hat, sondern mit einem Pass anmarschiert. Hat aber dann doch geklappt, war aber mal wieder eine Nervenprobe. Übrigens muss man wie bei fast jedem Dokument hier angeben, für wen genau es denn bestimmt ist, was man als Ausländer natürlich nie so genau weiss. Großzügigerweise stand dann ausnahmsweise mal "für jeden, dens interessiert" drauf, extra für den armen Deutschen.<br /><br />(6) Schreiben vom Fachbereich, dass man wirklich dort studiert. Auf Anfrage dort erhältlich, hat aber dazu geführt, dass ich dort erstmal einen Antrag als Gasthörer stellen durfte. Warum auch immer, hat mein Tutor für mich geschrieben und ich hab ihm nen Kaffee ausgegeben.<br /><br />(7) Antragsformular fürs Visum: Gibts auch von der netten Dame in der Uni, allerdings sind die wirklich selten unorganisiert: Um meine Passnummer zu erfahren, ruft die Tanta im Fachbereich an, die rufen meinen Tutor an und der ruft mich an: Freitagsmorgens um halb neun. Ich war gerade mal zwei Stunden im Bett. Natürlich hatten, bis auf meinen Tutor, alle Beteiligten eine Kopie meines Passes, wo, wie allgemein bekannt sein dürfte, unter anderen auch die Nummer draufsteht. Es spricht für die Bürokratie hier, dass ich völlig schlaftrunken und reichlich angeheitert immer noch meine Passnummer aufsagen kann - vor Argentinien hätte ich nicht eine Zahl gewusst.<br /><br />(8) Busticket nach Mar del Plata (das Mallorca von Argentinien, drei Busstunden weg und dort sitzen auch die migraciones, wo ich hinmusste) und natürlich einen Termin beim zuständigen Beamten. Den Termin beantragt die entsprechende Dame in der Uni für einen, das Ticket muss man selber kaufen und einmal hin und zurück kostet 46 Pesos (10 Euro). Studenten kriegen Rabatt, aber natürlich nur, wenn sie, wie ich nicht, irgendwas dabei haben, was sie auch als Student ausweist. Darmstädter Studentenausweis gilt übrigens nicht.<br /><br />(9) Bescheinigung von Interpol(!), dass man eine weiße Weste hat. Auszufüllen während der Prozedur in Mar del Plata, danach marschiert man in Tandil zu einer anderen Polizei, gibt wieder Fingerabdrücke usw. ab und die schicken dass dann direkt nach Mar del Plata, nachdem sie den Interpolcomputer befragt haben. Das lief tatsächlich einmal auf Vertrauensbasis, ich musste das NICHT im Vorraus machen. Allerdings weiss ich auch nicht, was die so gemeldet haben. Falls man nix mehr von mir hört, hat mich vermutlich das SEK geholt, weil Interpol nen Computervirus hatte...<br /><br />(10) Zweihundert Pesos in bar. Als kleines Intermezzo während der Beantragungsgebühr zu entrichten, und stellt den eigentlichen Visumspreis dar. Natürlich ist die entsprechende Bank 9 Blocks weg, aber wenn man wie ich Glück hat, und es ist ausnahmsweise mal keine Schlange, ist man schon in 30 Minuten wieder da!<br /><br />(11) Nerven wie Drahtseile: All diese Dinge stehen niemals im Vorraus fest, sondern werden einem nach Hase-und-Igel- Manier immer schön eins nach dem anderen aufgetischt. Immer wenn man glaubt, man hätte nun alles beisammmen, gibts was neues. Wenn vorher etwas abzuprüfen war, wird das nie vorher gemacht, sondern nachdem man das nächst Puzzlestück abgeliefert hat, man muss also nächste Woche nochmal wieder kommen. Die verantwortliche Dame in der Uni arbeitet auch nur vormittags und zwar Montags bis Donnerstags, was die Sache natürlich auch nicht einfacher macht. Als ich einmal die Nerven verloren habe und angedeutet, dass mir das alles zu trödelig ging und sie doch aber schonmal VORHER hätte checken können, ob dies und jenes nun in Ordnung sei, wurde sie gleich grantig und ich musste gewaltig zurückrudern. Nix für schwache Nerven...<br /><br />(12) Einen Tag Zeit (neben den ganzen anderen Behördengängen) für die Prozedur in Mar del Plata. Ich wurde an der Tür der Behörde übrigens abgewiesen, man hätte Freitags geschlossen (die Schweine, ich bin sogar um halb sechs aufgestanden, um einen passenden Bus zu kriegen), nachdem ich mich aber nicht hab abwimmeln lassen, stellte sich raus, dass sie nur für Publikumsverkehr dicht hatten (für Publikum ist der Laden ungelogen sechs Stunden die Woche geöffnet!). Ich hatte einen Termin beim entsprechenden Beamten und durfte dann rein. Der war ziemlich nett, und ich hatte auch zu keiner Zeit Befürchtungen, er würde mir jetzt auf letzer Meile noch einen Strich durch die Rechnung machen. Dauert aber alles seine Weile, inklusive Gang zur Bank für die 200 Pesos und Auskunft einer anderen Beamtin, als nächstes müsse ich zur Polizei wegen der Interpolgeschichte, die sei in Mar del Plata am Busbahnhof (das sind mehr als 30 Blöcke, ich war das ja gerade hergelaufen) und überhaupt mache man in 30 Minuten fürs Wochenende dicht und ich solle doch Montag wiederkommen. DAS war dann aber zum Glück doch ein Irrtum und ich konnte das Interpoldingens in Tandil machen, nachträglich. So hab ich dann eine halbe Stunde nach Feierabend doch noch mein Visum gekriegt, dass bis auf den Schönheitsfehler, dass ich im Text einmal als weiblich bezeichnet werde, in Ordnung ist.<br /><br /><br />Hat sichs nun gelohnt? Ich sage mal ja. Nach den Kosten, die in Deutschland angefallen waren, sind die Kosten in Argentinien nicht mehr so hoch (das deutsche Führungszeugnis war teurer als alles andere in Argentinien zusammen), was nervt ist die Rumlauferei. Dafür muss ich mir jetzt keine Sorgen um ablaufende Touristenvisa machen, brauche nicht zu befürchten, dass mir die Uni am Ende wegen fehlendem Studentenvisum einen Leistungsbescheinigung verweigert (glaube ich zwar eh nicht, dass die das machen, aber irgendwer hatte mal sowas erwähnt) und könnte theoretisch 2009 nochmal hierher kommen, ohne mir über irgendwas Gedanken machen zu müssen. Wer aber nur ein Semester bleibt, der müsste theoretisch nur einmal ausreisen, und Montevideo ist nicht weit. Insofern kann ich auch die Leute verstehen, die sagen: Mir ist das viele Geld und die Eierei zu viel, für das Geld kann ich auch einmal nach Montevideo fahren.<br /><br />Der Text ist übrigens deswegen so lang geworden, damit, falls jemand, der auf dieses Blog gestoßen ist, auch nach Tandil will, weiss was auf ihn zukommt. Die Ungewissheit, was denn nun genau wie läuft war für mich das schlimmste, zumal es hier extrem wenig Vorabinfos gab.Die Uni ließ sich jede Info aus der Nase ziehen, aus meinem FB war noch nie jemand hier und aus Darmstadt kannte ich auch nur einen, der aber schon längst wieder in Deutschland war. Falls also jemand Interesse hat: Tandil ist das Jahr wert, Abenteuer gibts hier auch genug. Bei den meisten Behördenpersonen wird man übrigens relativ freundlich und hilfsbereit behandelt, wenn man klarmacht, dass man Ausländer ist, sich ernsthaft bemüht, alles richtig zu machen, aber ab und an halt doch nicht alles weiß und deswegen umständlicher daher kommt. Außer ein paar Touristen gibt es hier in Tandil nämlich kaum Ausländer, insofern sind die Leute den Umgang mit Ausländern nicht so gewöhnt, wie z.B. in Darmstadt, wo jeder 8te Student Ausländer ist (hab ich mal wo gelesen) und die meisten Leute im Notfall Englisch radebrechen können. Ganz so übel wie geschildert ist es also nicht.<br /><br />Nachtrag: Den Text habe ich letzte Woche vorgeschrieben, hatte aber noch keine Möglichkeit, ihn online zu stellen. Da ich inzwischen weiss, wie teuer ein Ausflug nach zum Beispiel Montevideo ist: Visum lohnt sich zumindest finanziell. (Zu Montevideo ein andermal mehr).abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-81576870047750306192007-09-30T13:53:00.001-07:002008-12-11T07:19:35.520-08:00Cordoba<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ0GM7mkrKQL9bqP_4Tp4QbaRJ0SMXLViYUstcuiaNQWkAVbcTv33ZkJ01IpqxRHGQzXgnAc69AISJyui1TxjZ38OLiEkI785VnFwJr90JeekVwN4xyqiURodkOVBUGb_HbFnFAQ/s1600-h/famaf.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ0GM7mkrKQL9bqP_4Tp4QbaRJ0SMXLViYUstcuiaNQWkAVbcTv33ZkJ01IpqxRHGQzXgnAc69AISJyui1TxjZ38OLiEkI785VnFwJr90JeekVwN4xyqiURodkOVBUGb_HbFnFAQ/s320/famaf.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5116114394078197154" border="0" /></a><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhU5KnqHxK7EYE-zJirmzG7R5MmYl2utHayC9aBxerVhdKzNIy0Y2h3jtoMco9FORN-B-6ye8Egznz0Br4g9XvkP4ZLuLBZLrnUgr71v30jr9eKEpE9_o6KgmLOZwi7qYHaDcBPw/s1600-h/Pacman.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhU5KnqHxK7EYE-zJirmzG7R5MmYl2utHayC9aBxerVhdKzNIy0Y2h3jtoMco9FORN-B-6ye8Egznz0Br4g9XvkP4ZLuLBZLrnUgr71v30jr9eKEpE9_o6KgmLOZwi7qYHaDcBPw/s320/Pacman.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5116114192214734226" border="0" /></a><br />Und weils so schön ist, gibt es gleich noch ein Posting hinterher. Wir waren nämlich (vor-)letzte Woche in Corodoba. Warum? Jährliches Treffen der argentinischen Mathematischen Vereinigung. Klingt langweilig, war es aber nicht. Ich wollte eigentlich gar nicht mit, habe mich dann aber irgendwo doch dazu durchringen können, und das war auch gut so. Jedenfalls sind wir am Samstag gegen 18 Uhr mit 11 Personen vom Tandilenser Busbahnhof abgefahren. Busfahren - da klingelts doch aus Ecuador: Unbequem, lebensgefährlich, voll, laut, van-Damme-Knochenbrecherfilm und Indianer mit Hühnern im Bus. Weit gefehlt, argentinische Langstreckenbusse sind um einiges bequemer als ihre deutschen(!) Pendants. Man hat selbst in den <span style="font-style: italic;">semi-cama</span>-Bussen, also nur mit verstellbarem Sitz, mehr Platz als im Flieger, die Busse sind klimatisiert und laufruhig, der Fahrer relativ besonnen und Schluchtenschwindel fällt mangels Gebirge auch aus. Im Klartext: Das Land ist dermaßen flach, dass ich mich mitunter WIRKLICH wie zuhause gefühlt habe. Van-Damme-Filme gibts aber leider trotzdem. Wenn man die... also... Story... kennt, sind die <span style="font-style: italic;">noch</span> schlechter. Ich will aber nicht jammern, denn schon die Busfahrt war ziemlich gut. Ich habe war aus verschiedenen Gründen dann doch nicht wirklich viel geschlafen, aber war schon okay. Die Busfahrt hat übrigens vierzehn Stunden gedauert und war damit eher kurz für Argentinien. In Cordoba sind wir erstmal quer durch die Stadt zum Hostal marschiert, wobei ich zum wer-weiss-wie-vielten Male dankbar dafür war, mir damals für Ecuador einen guten Reiserucksack gekauft zu haben - die Argentinier mit ihren Reisetaschen taten mir schon etwas leid. Hostal war eine angenehme Überraschung, sehr sauber, warme, gute Duschen und ordentlich Betten, Innenhof und Dachterasse mit Grill. Preis: sechs Nächte zusammen 30 Euro.<br />Nach kurzer Verschnaufpause und Gepäckabladen sind wir dann durch Cordoba, Touristenpflichten nachkommen, d.h. Kirchen usw. anschauen und pflichtschuldigst Fotos machen. Abends haben wir uns dann noch Wasserspiele angeschaut (oder war das Montag? Weiss nicht mehr genau) und im Park ein paar Mate getrunken. Mittagessen war im Patio Olmos, ein Rieseneinkaufszentrum samt einem Duntzend Restaurants im Obergeschoss. Stand nichtmal im Reiseführer, war aber cool. Am Montag morgen sind wir dann zum Campus... also zur Universitätsstadt. Die UNC Cordoba ist riesig, und es gibt soweit ich weiss fünf Unis in Cordoba. Die UNC hat sogar eine eigene Polizeieinheit. Das Gebäude des FB Mathe/Physik/Astronomie war schon ein ganz schöner Brocken, aber einige Tage späte habe ich mal das WiWi-Ding gesehen: Hammer. Die haben echt zu viel Geld. Zu den dortigen Olimpiadas gibt es etwa 30 Sportarten, darunter sowas wie Fechten, Schwimmen und Taekwondo. Jedenfalls mussten wir feststellen, dass zur Einschreibung eine Riesenschlange war, also haben wir erstmal die ersten Kurse besucht (man ist zwar nicht direkt dazu gezwungen, aber es gib dort einen haufen Kurse von zusammengerechnet 5 bis 6 Stunden, wo ein Thema vorgetragen wird. Und ein paar hab ich dann doch gemacht. Die Argentinier brauchten die Kursscheine, um finanzielle Unterstützung zu bekommen, das war mir natürlich egal). Montag und Dienstag wurden nur LAG- und LA Grundschule-Kurse angeboten, also bin ich da unfreiwillig auch mit rein, die waren aber gar nicht übel. Einer war zum Thema Friese und Mosaike (für Nichtmathematiker: regelmäsige Muster, zB auf Bodenkacheln oder an Wänden), und wessen Name tauchte da auf? Conway. Der hat auch wirklich überall seine Nase drin. Der andre Kurs war zum Thema Fraktale. Ich war erst etwas sauer, dass man mir allen ernstes erklären wollte, was eine Metrik ist (das lernt jeder Mathestudent in der dritten Studienwoche), als ich dann aber mitbekommen habe, dass ein Lehramtskurs war, war das schon okay (Lehramt in Argentinien ist Leeramt). Zumal hinreichend oft die Cantor-Menge auftauchte. Die Dozentin sprach übrigens mit einem komsichen Akzent, ich habe sie nach dem Kurs mal gefragt, und siehe da: Deutsche Eltern, Deutsche Schule, Muttersprache Deutsch.<br />Mittwoch hatten wir frei, also war weiterhin Stadt ansehen dran. In Cordoba war grad Buchmesse, das hatte den Nebeneffekt, dass ein Haufen cooler Cartoons im Rathaus rumhingen. Abends war ein großer Empfang, zu dem wir natürlich zu spät kamen. War aber weniger spannend, denn man stand da halt mit dem Weinglas/Saftglas rum und hat empanadas gefressen und gequatscht, da ich aber natürlich ausser meinen Mitreisenden keinen kannte war das nicht so spannend. Immerhin sind wir hinterher noch zu einer fiesta, ich hab mir unterwegs aber den Fuß gestaucht oder sowas (die Bürgersteige in Argentinien sind echt übel, einmal nicht aufgepasst, schon flachgelegt), da wurds ein kurzer Besuch, der an der Apotheke endete (Eisspray und Verband kaufen). Dort wurde übrigens mehr Cola und Kekse unters Volk gebracht als Aspirin und Heftpflaster. Inzwischen ist der Fuß schon fast wieder in Ordnung, dummerweise musste ich den Verband dank Blutstau noch in der Nacht wieder abnehmen, und schonen des Fußes war leider auch nicht drin.<br />Donnerstag und Freitag hatte ich dann echte Studikurse, einmal zum Thema Graphen (langweilig, schlecht gemacht und größtenteils eher trivial), ein anderer zum Thema Hoop-Algebren (das hat was mit mathematischer Logik zu tun, genauer mit Fuzzy Logic. Jedenfalls war ich dankbar dafür, dass Herrmann in seinem Einf. Logik Kurs so viel Extrazeug gemacht hat, hier hab ichs gebraucht). Der Kurs war echt gut, sauber strukturiert und man hat gemerkt, dass dem Prof das ganze Spass gemacht hat. Tagsüber waren wir nochmal in der Stadt unterwegs, im wesentlichen auf der Suche nach einem Go-Spiel (gibt es in ganz Cordoba nicht). Freitag abend haben wir Villa Carlos Paz besucht, das ist ein Süßwasser-Mar del Plata in der Nähe. Man muss sich das so wie einen riesigen Ballermann vorstellen, überall Discos, Kneipen, Freiluft-DJs, ein Konzert einer bekannten argentinischen Gruppe (denen gegen 10 der Strom rausflog und nie wiederkam), etc. pp. Hauptattraktion ist eine riesige Kukucksuhr, auf die die Argentinier voll abfahren. Gegenüber hatte <span style="font-style: italic;">La Quinta</span>, eine örtliche Süßigkeitenkette (<span style="font-style: italic;">alfajores </span>nennt man diese supersüßen Creme-Schoko-Sonstwas-Kekse) ihren Laden. Also war Betriebsführung inklusive Promo-alfajor angesagt (und eine aus unserer Truppe konnte das komplette Rezept auswendig und hat noch einige Bonus-alfajores abgestaubt). Wir waren dann noch essen und Billard spielen, Disco war nicht weil die Hälfte dank Übelkeit schon vorher abzog. Rückfahrt dann auf der Rückbank im Bus, mate-trinkenderweise (wobei der einzige, der an mate-Ausrüstung gedacht hatte, natürlich der Deutsche war. Tolle Argentinier...). Samstag dann noch irgendwie versucht im Kurs die Augen aufzuhalten (JA, die sind so grausam und machen Samstag morgens den letzten Kurs), Scheine eingesammelt und dann gings im Bus nach Hause (ganz ohne van-Damme). Es gab übrigens auch echte, wissenschaftliche Vorträge, und ich hatte kurz überlegt, mir einen von Logik und Berechenbarkeit anzuhören, habs dann aber doch sein lassen. Man hat mir hinterher gesagt, dass das auch besser so war, wegen langweilig und wohl über meinem Niveau. Nerdige Sidenote: Ich hab das komplette Uma-Buch (Hefter mit abstracts aller Voträge für Wissenschaftler samt Referenzen) nach Referenzen auf Profs der TU Darmstadt abgesucht, und schau an, Prof. Trebels wurde zitiert.<br /><br />In other News gibt es hier in Tandil eine Go-Gruppe (gestern ein Spiel gespielt), ich kriege evtl. Freitag mein Visum, es ist endlich Sommer geworden (vorher immer nur Regen und Sturm, Jetzt Sonne und Sturm), Montag und Dienstag fällt die Uni aus (weil wegen Prüfungen, zu der eine aus unserem Kurs jetzt doch nicht hingeht, aber das muss der Prof ja nicht wissen), ich habe einen Weg gefunden, billig nach Deutschland zu telefonieren, meine Reisepläne sind irgendwie gerade im Wandel begriffen, sprachlich läufts hier superklasse, auch wenn ich langsam argentinischen Akzent bekomme (<span style="font-style: italic;">vos</span> lässt grüßen), es gibt hier einen Logikprof, der evtl. meine Bachelorarbeit betreuen hilft, ich habe angefangen, meine Ecuadorbilder zu sortieren und ich fühle mich hier im großen und ganzen sauwohl.abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-12890286.post-31766490697714245532007-09-30T13:20:00.001-07:002008-12-11T07:19:35.720-08:00Olimpiadas<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgppimeM3O0HnwZUT-EsnGq-8H8fM93LY5FO4PEavVypxE7gE7UgFRKVZ4YtrGxB2JRf08ReSvgmQPIgvwp2C-x4QLIaH4LP0SX3cGeKCQ8xI8l02mV-cVEIQWyn8JMWg8l-KdVuA/s1600-h/gallomobil.jpeg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgppimeM3O0HnwZUT-EsnGq-8H8fM93LY5FO4PEavVypxE7gE7UgFRKVZ4YtrGxB2JRf08ReSvgmQPIgvwp2C-x4QLIaH4LP0SX3cGeKCQ8xI8l02mV-cVEIQWyn8JMWg8l-KdVuA/s320/gallomobil.jpeg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5116102454069114242" border="0" /></a><br />Ich bin dezent darauf hingewiesen worden, dass in diesem Blog ja gar nichts passiert. Das hat einen einfachen Grund: Faulheit. Naja, und ich war eine Woche nicht da. Aber wo ich nunmal schon im Liverpool, dem wohl coolsten Pub mit WLan der Stadt, sitze, kann ich eigentlich auch mal was schreiben.<br />Olimpiadas interfacultadas lautet das Stichwort: Irgendwann vor ich glaub drei oder vier Wochen war von Mitwoch an keine Uni, dafür eben die Olimpiadas. Das ganze ging damit los, dass wir uns Mittwoch mittag an einer Straßenkreuzung getroffen haben, um dann zum <span style="font-style: italic;">dique </span>zu gehen, dass ist ein Stausee nicht weit weg von der Stadt. Einmal rumrennen sind etwa drei Kilometer, und die erste Disziplin war eben der "Marathon", das ist der drei-Kilometerlauf einmal um den Pudding. Gewonnen haben sowohl bei den Jungs wie auch bei den Mädels die <span style="font-style: italic;">humanas</span>, aber wir haben immerhin einen zweiten und einen dritten Platz eingesackt und waren nicht nur die lautesten, sondenr auch die coolsten: Wir hatten das <span style="font-style: italic;">gallomobil</span>, das ist ein Käfer (oder wars ne Ente) mit Hahnenkamm und alles, denn das Maskottchen der <span style="font-style: italic;">exactas</span> ist der Hahn (Bild oben links). Fast eben so wichtig wie zu gewinnen ist es nämlich, die eigene Truppe möglichst anzufeuern und den Gegner möglichst mit Schmähliedern einzudecken. Nach dem Marathon gings zu einer Sportanlage nicht allzuweit weg, dort war Damenfussball. Unsre Mädels haben ein Spiel gewonnen und eins unentschieden gespielt (am Ende haben sie das Finale gegen den Erzfeind, die <span style="font-style: italic;">economicas</span> verloren). Ich musste dann in die Stadt zurück, es ging wohl aber noch weiter. Abends war <span style="font-style: italic;">truqueada</span>, das war ein Kartenspielturnier im "truco" (Skat für arme). Unsre Truppe hat haushoch gewonnen, was natürlich gehörig gefeiert wurde. Den Donnerstag habe ich dank Spanischkurs und Visaformalitäten nichts von den Olimpiadas gesehen, am Freitag war ich aber morgens beim Handballturnier. Der Gegner unserer Mädels (Handball maskulin war leider nicht im Programm) war erstmal eine Stunde zu spät da, aber das ist ja in Lateinamerika ganz normal. Den Vortag hatte unsre Truppe schon ein Spiel gewonnen, das Spiel, was ich gesehen habe, wurde aber verloren. Allerdings waren die Schiris schon reichlich unprofessionell, eine zwei-Minuten-Strafe, die 5 Minuten dauert, ist schon etwas daneben ("nee, also da hab ich nicht auf die Uhr geschaut..."). Da der dritte Gegner unserer Mannschaft einfach nicht antrat, war das Turnier damit für unsere Truppe beendet (weils für das nicht gespielte Spiel keine Punkte gab. War schon alles etwas merkwürden). Das Spiel war allerdings nicht sooo toll, ich habe mich aber ne Weile mit einem der Schiris über Handball unterhalten. Sobald er wusste, dass ich Deutscher war, hatte ich sozusagen per Nationalität Expertenstatus (für alle die es nicht wissen: Deutschland ist im Frühjahr Handballweltmeister im eigenen Land geworden). Schon lustig. Wir haben dann noch Volleyball gesehen, die Jungs haben sich fürs Finale qualifiziert, die Mädels sind im Halbfinale ausgeschieden. Abends bin ich dann noch schnell umgezogen (aus der Pension raus), und danach war Fiesta in einer Sporthalle - war schon nicht schlecht.<br />Eine Woche später am Donnerstag waren dann abends noch die restlichen Finalspiele: Basketball Männer (exactas gegen economicas, exactas hat verloren), Volleyball weiblich (economicas gegen humanas, gewonnen: economicas) und Volleyball männlich (wir gegen die economicas). Mit dem Spiel wurde dann auch gleichzeitig entschieden, wer die Gesamtwertung der Herren gewinnt. Das Spiel war ultraknapp und wurde im 5. Satz mit 15:13 entschieden. Einmal mussten sogar die Hallenordner eingreifen, um Fans zu trennen. Die Gesamtwertung ging allerdings an die economicas, das war auch schon vor den Finalspielen klar. Rugby männlich ging allerdings auch an uns.<br />Von dem Olimpiadas gibts auch einen Haufen Fotos, aber ich muss die erst aufarbeiten, und das kann den Erfahrungen aus Ecuador nach zu urteilen gut und gerne mal einige Jahre dauern ;-) Jedenfalls war eine Superstimmung, und ich würde das ganze gern noch ein zweites Mal mitmachen. Mal schaun, was sich ergibt. Jedenfalls gibts es einige Leute hier, die mal Lust hätten, Handball zu spielen. Ich hoffe, das daraus noch was wird. Die Argentinier sind nämlich mitunter extrem trödelig...abuzeushttp://www.blogger.com/profile/13432970342892482782noreply@blogger.com0