Saturday, June 25, 2005

Woche 5

Etwas verspaetet hier der Report von Woche 5.
Nach der etwas aufregenden Tour zum Cotopaxi gings morgens mit dem Bus von Quito los. Erster Zwischenstopp war Ambato mir Ausflug nach Quisapincha, einem Lederfabrikationsdoerfchen. Schonmal ne Lederjacke fuer 40 Dollar kaufen koennen ? Ich denke, mir wird aber eher die juckelige Busfahrt im voellig ueberfuellten Bus (hin stehend eingeklemmt, zurueck auf ner halben Arschbacke sitzend miteinem Bein draussen) in Erinnerung bleiben. Danach gings weiter nach Baños, einer Art Kurort mitten in den Anden. Baños ist winzig, gerade mal 16000 Einwohner, man kann durchspucken. Und es ist verdammt katholisch, bzw. die suedamerikanische Spielart davon - sorry, ich kann mich mit Jungfrauenkult und Kitsch einfach nicht anfreunden...
Das Museum an der Kathedrale (Baños verfuegt ueber ein Thermalbad samt zugehoeriger Jungfrau, der allerhand Wunder und Wunderchen zugeschrieben werden) war recht komisch...
Dienstag sind wir dann einmal auf den Bergen drumrum (Baños liegt in einem Kessel) rumgelaufen, war ganz nett. Vom nahegelegenen Tungurahua war leider nicht viel zu sehen. Ausserdem Besuch bei einer Taguawerkstatt, Tagua ist eine Palmennuss und steinhart. Sieht aus wie Elfenbein, wurde vorm 1. Weltkrieg in Deutschland viel verwendet, ist jetzt aber eher unbedeutend. Mittwoch am Pailon de Diablo, einem spektakulaeren Wasserfall. Aber allein die Fahrt dahin - Baños ist sozusagen eines der Tore zum Dschungel, und auf dieser Route gings lang- wars wert. Ausserdem noch nen zweiten Wasserfall oberhalb und nen Orchideengarten angeschaut. Donnerstag im Zoo gewesen, der fuer ecuadorianische Verhaltnisse recht tierfreundlich sein soll. Gut, in Deutschland haette Greenpeace das DIng wahrscheinlich auseinander genommen, aber war schon interessant. Attraktion waren natuerlich die Affen, interessant wars aber auch mal, ein paar Steine aaaeehm Galapagosschildkroeten zu sehen...
Das Hotel war recht idyllisch, mit vielen Kolibris, aber etwas unorganisiert. Gegessen haben wir bei einem Freund meiner profesora, "Donde Ivan". Ist echt zu empfehlen, falls ihr mal nach Baños kommen solltet ;-) Der Besitzer baut uebrigens ein Kinderschule- und/oder Gastraonomievolontariat auf, ich solls weitersagen... Im Hotel wurden wir morgens uebrigens vom Fruehsport der angrenzenden Schule geweckt...
Freitag noch ein wenig in den Bergen gewesen, Samstag Transfer im Bus nach Riobamba.

In Riobamba mehr Leute der Schule eingesammelt, kurz die Stadt angeschaut - viele Vulkane drumrum, gibt nen tollen AUssichtspunkt - dann zum Chimborazo gefahren, Aufstieg auf 500 Meter. Vorher noch ein Indigenadorf angeschaut. Diesmal Berg ohne Katastrophe, Sicht mittelmaessig. Auf der Rueckfahrt einen der seltenen Blicke aufs Altarmassiv - maechtig, maechtig - erhascht. Kurze und unruhige Nacht in Riobamba verbracht, nachdem wir etwas chaotisch - zweimal die Gaststaette gewechselt - zu Abend gegessen hatten.
Sonntag dann die Attraktion: Zugfahrt mit dem einzigen tren von ganz Ecuado zur Narriz del Diablo. Das ganze geht in aller Herrgotsfruehe in Riobamba los, Diesellok mit vier Haengern. Gesessen wird auf dem Dach der Frachthaenger - fuer die Rucksaecke. Das ganze laeuft nur noch den Touristen zuliebe. Wir hatten Bombenwetter, auch wenn man die ersten zwei Stunden ganz schoen friert. Man wird aber mit einem grandiosen Blick ueber die Anden und dem Chimborazo belohnt. Danach gehts durch eine Bilderbuchlandschaft und durch verlassenste Andentaeler weiter, man fragt sich echt, wie die damals - 1906 - diese Strecke haben bauen koennen. Nach spektakulaerem Blick ueber Andentaeler, vielen Indigenas, nervenden Haendlern auf den Waggons, Durchquerung einer Halbwueste usw. gehts dann kurz zum Halten nach Alausi, dann weiter zur Narriz del Diablo. Das ganze ist ein eher unspektakulaerer Felsen in einem winzigen Tal, an dem die Strecke dann recht Trickreich wie ein Z verlaueft - der Zug wechselt also zweimal die Richtung. Ist halt nicht die Schweizer Gebirgsbahn, die einfach eine Bruecke - oder wie mir ein anwesender Schweizer mitteilte, einen Kehrtunnel - gebaut haette. hat aber was. Unten wird dann kurz gehalten, die Strecke weiter nach Guayaquil ist naemlich verschuettet, die Lok wird gewendet und dann gehts zurueck nach Alausi. Dort dann umsteigen in einen Bus fuer die fuenfstuendige Fahrt nach Cuenca, mit grossartigem Blick. Ich bedauere jetzt schon, keine Fotos gemacht zu haben... Uebrigens nur Touris, 60 % Deutsche im Bus...
Eben bin ich fast am Herzinfarkt gestorben, der verdammt PC haette mir fast den Eintrag zerpflueckt. Nochmal Schwein gehabt...
Gruesse nach Deutschland, Woche sechs schreib ich wohl erst morgen oder so, keine Lust mehr ;-)

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