Sunday, September 30, 2007

Olimpiadas


Ich bin dezent darauf hingewiesen worden, dass in diesem Blog ja gar nichts passiert. Das hat einen einfachen Grund: Faulheit. Naja, und ich war eine Woche nicht da. Aber wo ich nunmal schon im Liverpool, dem wohl coolsten Pub mit WLan der Stadt, sitze, kann ich eigentlich auch mal was schreiben.
Olimpiadas interfacultadas lautet das Stichwort: Irgendwann vor ich glaub drei oder vier Wochen war von Mitwoch an keine Uni, dafür eben die Olimpiadas. Das ganze ging damit los, dass wir uns Mittwoch mittag an einer Straßenkreuzung getroffen haben, um dann zum dique zu gehen, dass ist ein Stausee nicht weit weg von der Stadt. Einmal rumrennen sind etwa drei Kilometer, und die erste Disziplin war eben der "Marathon", das ist der drei-Kilometerlauf einmal um den Pudding. Gewonnen haben sowohl bei den Jungs wie auch bei den Mädels die humanas, aber wir haben immerhin einen zweiten und einen dritten Platz eingesackt und waren nicht nur die lautesten, sondenr auch die coolsten: Wir hatten das gallomobil, das ist ein Käfer (oder wars ne Ente) mit Hahnenkamm und alles, denn das Maskottchen der exactas ist der Hahn (Bild oben links). Fast eben so wichtig wie zu gewinnen ist es nämlich, die eigene Truppe möglichst anzufeuern und den Gegner möglichst mit Schmähliedern einzudecken. Nach dem Marathon gings zu einer Sportanlage nicht allzuweit weg, dort war Damenfussball. Unsre Mädels haben ein Spiel gewonnen und eins unentschieden gespielt (am Ende haben sie das Finale gegen den Erzfeind, die economicas verloren). Ich musste dann in die Stadt zurück, es ging wohl aber noch weiter. Abends war truqueada, das war ein Kartenspielturnier im "truco" (Skat für arme). Unsre Truppe hat haushoch gewonnen, was natürlich gehörig gefeiert wurde. Den Donnerstag habe ich dank Spanischkurs und Visaformalitäten nichts von den Olimpiadas gesehen, am Freitag war ich aber morgens beim Handballturnier. Der Gegner unserer Mädels (Handball maskulin war leider nicht im Programm) war erstmal eine Stunde zu spät da, aber das ist ja in Lateinamerika ganz normal. Den Vortag hatte unsre Truppe schon ein Spiel gewonnen, das Spiel, was ich gesehen habe, wurde aber verloren. Allerdings waren die Schiris schon reichlich unprofessionell, eine zwei-Minuten-Strafe, die 5 Minuten dauert, ist schon etwas daneben ("nee, also da hab ich nicht auf die Uhr geschaut..."). Da der dritte Gegner unserer Mannschaft einfach nicht antrat, war das Turnier damit für unsere Truppe beendet (weils für das nicht gespielte Spiel keine Punkte gab. War schon alles etwas merkwürden). Das Spiel war allerdings nicht sooo toll, ich habe mich aber ne Weile mit einem der Schiris über Handball unterhalten. Sobald er wusste, dass ich Deutscher war, hatte ich sozusagen per Nationalität Expertenstatus (für alle die es nicht wissen: Deutschland ist im Frühjahr Handballweltmeister im eigenen Land geworden). Schon lustig. Wir haben dann noch Volleyball gesehen, die Jungs haben sich fürs Finale qualifiziert, die Mädels sind im Halbfinale ausgeschieden. Abends bin ich dann noch schnell umgezogen (aus der Pension raus), und danach war Fiesta in einer Sporthalle - war schon nicht schlecht.
Eine Woche später am Donnerstag waren dann abends noch die restlichen Finalspiele: Basketball Männer (exactas gegen economicas, exactas hat verloren), Volleyball weiblich (economicas gegen humanas, gewonnen: economicas) und Volleyball männlich (wir gegen die economicas). Mit dem Spiel wurde dann auch gleichzeitig entschieden, wer die Gesamtwertung der Herren gewinnt. Das Spiel war ultraknapp und wurde im 5. Satz mit 15:13 entschieden. Einmal mussten sogar die Hallenordner eingreifen, um Fans zu trennen. Die Gesamtwertung ging allerdings an die economicas, das war auch schon vor den Finalspielen klar. Rugby männlich ging allerdings auch an uns.
Von dem Olimpiadas gibts auch einen Haufen Fotos, aber ich muss die erst aufarbeiten, und das kann den Erfahrungen aus Ecuador nach zu urteilen gut und gerne mal einige Jahre dauern ;-) Jedenfalls war eine Superstimmung, und ich würde das ganze gern noch ein zweites Mal mitmachen. Mal schaun, was sich ergibt. Jedenfalls gibts es einige Leute hier, die mal Lust hätten, Handball zu spielen. Ich hoffe, das daraus noch was wird. Die Argentinier sind nämlich mitunter extrem trödelig...

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