Saturday, June 28, 2008

Spaß mit dem movil (II)

Ich habe Unrecht getan. Und zwar der Telekom. Und der Bahn. Und überhaupt. Wer schon mal mit der Hotline der Deutschen Telekom zu tun hatte, weiß, dass das, sagen wir mal, ein schwieriges Unterfangen ist. Aber in der Regel bekommt man, was man will.
Nicht so hier. Wie alle die gut aufgepasst haben wissen, habe ich auch in Argentinien ein Handy, sogar eins mit Vertrag. Dass es so etwas wie automatischen Bankeinzug hier nicht gibt, hatte ich wohl schon erwähnt. Infolge dessen renne ich fröhlich jeden Monat zum rapipago, einer Art Laden, wo man alle möglichen Rechnungen zahlen kann. Spannend ist jeden Monat wieder, ob die Rechnung vor ihrem Fälligkeitsdatum ankommt, denn die ein, zwei Tage, die die deutsche Post in der Regel braucht, sind hier eher Wochen oder Monate.
Jedenfalls hat einer dieser rapipagos während des Bezahlvorganges vor einigen Monaten einen Zahlendreher verursacht, und das Geld ist zwar bei meinem Mobilfunkunternehmen gelandet, aber nicht meinem Konto gutgeschrieben worden. Darauf hin ist mir am Anfang des Monats drauf, wie fast immer, das Handy gesperrt worden, und wie immer zu Unrecht. Inzwischen habe ich schon Erfahrung im Entsperren. Die folgende Rechnung führte dann zwar zwei Monatsbeiträge auf, aber aufgrund gewisser interner Veränderungen bei meinem Mobilfunkprovider habe ich mir da nichts weiter bei gedacht, und natürlich nur den noch ausstehende Betrag bezahlt.
Den Monat drauf (Juni) wurde ich dann vor dem Sperren mal freundlicherweise angerufen, habe erklärt, wann und wo ich bezahlt habe und mir dann nichts weiter bei gedacht. Trotzdem wurde mein Handy wieder gesperrt, diesmal sogar an einem Feiertag (16. Juni, Tag der Flagge). Natürlich würde man mir, so die nette Dame an der Kundenhotline, höchst gern das Handy wieder entsperren, aber da würde Geld fehlen. Nach längerem Aufdröseln war dann klar, welcher Posten nicht angekommen war (der mit dem Zahlendreher). Und ohne Beweise, dass ich bezahlt hätte, ginge schon mal gar nichts. Da ich aber kein Fax habe (schon gar nicht hier) und da dank des Feiertages alles zu hatte, war das Thema entsperren damit erstmal gegessen. Schon doof, wenn man bei Freunden dank fehlender Türklingel kurz mit dem Handy anklingelt und dieses nicht geht ;-).
Naja, tags drauf war ich dann bei dem Laden, wo sie mir damals den Vertrag angedreht haben und mich auch noch kennen und hab die Belege vorgezeigt. Auch auf Versicherung des Mitarbeiters, er habe die Belege vorliegen, blieb man an der Hotline aber hart, er könne die aber durchfaxen (hat er für mich dann auch gemacht). Kurze Zeit später rief mich die Hotline an, man habe die Belege erhalten und so weiter, ich müsse jetzt schriftlich beantragen , dass das Geld meinem Konto gutgeschrieben werde. Wie bitte? Jawohl, und überhaupt, alles meine Schuld. Nach langem Hin und Her hat der nette Herr von oben genanntem Laden dann auch diesen Antrag rübergefaxt, und mein Handy wurde dann irgendwann auch entsperrt.
Natürlich zahle ich seit Monaten Säumnisgebühren (die eigentlich nicht gerechtfertigt sind) und auch die folgende Rechnung hatte einen doppelten Betrag, aber bisher ist diesen Monat alles gut gegangen, und ich warte mit Spannung auf die neue Handyrechnung. Warum dieser Eintrag? Einmal um zu zeigen, wie gut wir es in Deutschland haben. Natürlich ist auch die Hotline der Telekom eines der letzten Abenteuer dieser Welt, aber meiner Erfahrung nach muss man nur penetr.., konsequent genug sein, dann wird einem irgendwann auch geholfen. Hier wäre ich ohne das Personal vor Ort nicht mehr zu einem funktionierenden Handy gekommen (einiges Hin und Her habe ich oben weggelassen). Die Bürokratie ist manchmal unglaublich, und dank effektiv fehlender Maßnahmen, sich zu wehren, behandeln einen die Mitarbeiter meist wie den letzten Dreck. Zum anderen: Falls jemand die Idee hat, sich in Südamerika einen Handyvertrag zuzulegen: Tut es nicht! Prepaid ist sooo viel einfacher...

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