Monday, February 18, 2008

Auf Tour

Ich bin also tatsaechlich am letzten Donnerstag mit dem Flieger noch nach Santiago de Chile geflogen, leider erst um Mitternacht angekommen. Das heißt natuerlich, dass mit Zollkontrolle und Transfer in die Innenstadt nicht mehr viel vom Abend überblieb, ich glaube, ich war gegen halb zwei am Hostal. Ich habe es aber tatsächlich geschafft, Thomas in Santiago zu treffen. Der ist nämlich am nächsten Morgen nach Russland zurückgeflogen. Leider war mit abends ein paar Bier trinken nicht mehr viel, denn in Snatiago werden um 4:30 die Buergersteige hochgeklappt (per Gesetz, am Wochenende eine Stunde länger) und wir hatten noch Details zu erledigen vorher, wie Duschen. Bin dann am Freitag noch in Santiago geblieben, am Samstag mit dem Bus nach Pucón gefahren. Das war durchaus mal ein Erlebnis, denn der chilenische Busstandard ist nicht so hoch wie der argentinische (wenn auch nicht so katastrophal wie im Falle Ecuador) und der Bus war etwas kaputt. Neben einem nicht funktionierendem GPS (wofür auch immer), keinem Klopapier und Händewaschwasser in der Toilette war auch die Klimaanalage kaputt. Auf so einer elfstüdnigen Tour mitten im Sommer heizen diese Buss aber ganz schön auf, das war also der nervige Part. Dummerweise hatten wir zweieinhalb Stunden vor Ankunft einen Reifenplatzer, bei dem aber niemand verletzt wurde. Wo jetzt aber einen Ersatzreifen her, war ja mitten in der Weltgeschichte? Wir sind dann, nachdem Hilfe mit dem nächstne Bus Stunden geduert hätte, mit dem kaputten Reifen langsam ins nächste Dorf gefahren, wo es tatsächlich einen Mechaniker gab, der sich des Problems angenommen hat. Leider hatte jemand die Polizei gerufen, die wegen diverser Kleinigkeiten (wie zum Beispiel nicht eingehaltener Lenkzeiten...) den Bus nicht weiterfahren lassen wollte, die Gruppe derer, die einfach nur ankommen wollte, hat sich aber durchgesetzt und die Meckerer wurden dortgelassen und haben wohl auf den nächsten Bus gewartet.
Pucón ist recht touristisch, der Stadtkern besteht im wesentlichen aus Restaurants, Bars, Diskotheken, Hotels, Hostals und Touranbietern, die alle das gleiche anbieten: Besteigung des Villarica-Vulkans, Rafting, Besichtigung der Thermen usw. Habe dann heute (Montag) die Vulkanbesteigung gemacht, war cool, bin aber echt fertig. Ist schon krass, direkt an so einem rauchenden Krater zu stehen. Lava gab es aber keine zu sehen, soll aber ab und an so sein. Runter gings auf den schneebedeckten Strecken, und das waren einige, auf einem Stück Plastik, rutschenderweise. Das ist nicht nur ziemlich spaßig, man kriegt auch einiges an Geschwindigkeit, und wenn man den zum Bremsen gedachten Gletscherpickel verliert, wirds mit dem Bremsen nicht so einfach (das ist mir durchaus einige Male passiert: Lösungsansätze: Quer legen und auf die Reibung hoffen, in den Vordermann rasen (sehr beliebt und auch effektiv), in eine Gletscherspalte fallen (sehr ungesund und zum Glück nicht vorgekommen)). Allerdings macht man so binnen Minuten die Auftiegsarbeit von Stunden zunichte... Die Agentur, die den Aufstieg gemacht hat, war übrigens von einem Franzosen gefuehrt, entsprechend habe ich viieeel Französisch gehoert. Hinterher noch kleiner Umtrunk in der Agentur.
Gestern war See anschaun usw. angesagt. Hat sich auch gelohnt, in einer Art Jugendhostal abzusteigen, ist zwar nicht billig (Chile ist teuer nach südamerikanischen Standards), aber hab nette Leute kennen gelernt. Waren gestern "Dinner and Drinks" einnehmen, wie der seinerzeit in Ecuador kurz verschwundene Fraser sich ausdrückt. Heute nur bissl Drinks, weil viele abends noch abgereist sind. Mal schaun ob nachher noch jemand da ist, mein Zimmernachbar namens Florian ist es jedenfalls nicht mehr.
Auf die Vulkantour war doch übrigens auch eine mit, die in Itzehoe geboren wurde. Die Welt ist ein Dorf. Morgen frueh fahre ich mit dem Bus nach San Martin de los Andes, Argentinien, von dort soll es weiter nach Bariloche gehen. Habe spontan meine Pläne umgestellt.

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